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Es gibt viele verschiedene Sattelarten. Die geläufigsten in Deutschland sind jedoch die Englischen Reitsättel. Für welchen Reitsattel du dich entscheiden solltest, hängt ganz davon ab, was du mit deinem Pferd vorhast.
Wie ist ein Sattel aufgebaut?
Die Grundlage eines Sattels ist der Sattelbaum, er ist quasi das Skelett des Sattels. Links und rechts von der Wirbelsäule liegen die Sattelkissen, die auf dem Pferderücken aufliegen und verhindern, dass die Wirbelsäule belastet wird. Der vordere Hohlraum unter dem Sattelbaum wird Sattelkammer genannt. Den hinteren Sitzbereich des Sattels nennt man Sattelkranz oder auch Hinterzwiesel. Der vordere Bereich heißt Vorderzwiesel. Rechts und links vom Sattelbaum liegen die Sattelblätter. Unter ihnen wird auch der Sattelgurt befestigt. An den Seiten der Sattelblätter sind zudem die Steigbügel befestigt.
Welche Sättel gibt es?
In der Reitsportwelt gibt es inzwischen eine Vielzahl verschiedener Modelle. Wie bereits erwähnt, ist der geläufigste in Deutschland der englische Sattel. Aber auch Westernsattel erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Üblichen stelle ich hier vor.
Die gängigen Modelle
Die gängigsten Modelle im deutschen Reitsport sind der Dressur-, der Spring- und der Vielseitigkeitssattel.
Der Dressursattel, wie du dir sicher schon denken kannst, ist für den Dressursport entwickelt. Der Sattel hat eine geringe Auflagefläche, wodurch der Reiter nahe beim Pferd sitzt und das Sattelblatt ist verglichen mit dem Springsattel gerade geschnitten. Durch den geraden Schnitt kann der Reiter mit langem Bein reiten und dem Pferd explizite und sehr nuancierte Hilfen geben, wie es beim Dressurreiten vonnöten ist.

Der Springsattel wurde für den Springsport entwickelt und zeichnet sich durch seinen flachen Sitz und die ausgebauten Sattelblätter aus. Da die detaillierte Hilfegebung hier nicht so wichtig ist, dafür aber die Anpassung an die Bewegung des Pferdes, ist der Sattel besser gepolstert und flexibler als der Dressursattel. Der Kontakt zum menschlichen Körper ist demnach nicht ganz so gut, dafür ist der Sattel aber umso besser auf kraftvolle Bewegungen ausgelegt.
Die Mitte der oben genannten Sättel ist der Vielseitigkeitssattel. Die meisten Reitschulen und viele Hobbyreiter greifen auf dieses universelle Modell zurück, da er sich bestens für Ritte im Gelände und leichte Spring- und Dressurübungen eignet. Seine Form bewegt sich dabei genau zwischen dem Dressur- und dem Springsattel. Möchte man aber professioneller an die Sache rangehen, lohnt es sich, sich einen spezielleren Sattel zuzulegen.
Andere Reitsattel
In Deutschland weniger geläufig, aber deshalb nicht weniger wichtig ist der Westernsattel.
Auch hier verrät der Name sein Einsatzgebiet: Der Westernsattel wird im Westernsport verwendet. Inzwischen erfreut sich der Westernsattel auch im Freizeitsport immer größerer Beliebtheit, da er äußerst bequem ist und sowohl für Pferd, wie auch für Reiter für längere Ritte bestens geeignet ist. Der Westernsattel ist schwerer und pompöser als der Vielseitigkeitssattel, es sitzt sich dafür aber auch deutlich gemütlicher.

Zudem gibt es Rennsattel, die explizit für den Rennsport entwickelt wurden. Sie sind sehr klein und leicht. Durch die sehr kurzen Steigbügel sitzt der Reiter auch nicht wirklich auf dem Pferd, vielmehr hockt er über dem Sattel. Der Rennsattel eignet sich nicht für den Hobbyreiter und sind nur zu empfehlen, wenn man sich dem professionellen Rennsport zuwendet.
Ein weiteres Modell ist der Baumlose Sattel, der unter Reitern aber sehr umstritten ist. Dem Baumlosen Sattel fehlt der Sattelbaum, der das Gewicht bei den anderen Sätteln auf den Rücken des Pferdes verteilt.
Pro-Stimmen argumentieren, dass man die Bewegung des Pferdes besser spüren würde und so vertrauter mit dem Pferd wird. Sie sehen es als natürlichere Variante an. Zudem würde sich der Sattel besser dem Pferderücken anpassen.
Contra-Stimmen meinen, dass der Baumlose Sattel ungesund sei. Er schütze gerade die empfindliche Wirbelsäule des Pferdes nicht genug. Bevor du dir einen Baumlosen Sattel zulegst, solltest du dich ausgiebig mit dem Thema befassen und einige Experten zurate
ziehen.
Wanderreitsattel sind für längere Touren entwickelt worden. Wer Wanderritte mit seinem Pferd plant, tut gut daran, sich auch einen geeigneten Sattel zuzulegen. Wanderreitsattel sind darauf ausgelegt, besonders bequem für Reiter und Pferd zu sein, damit auch auf langen Strecken keine Schmerzen entstehen. Zudem gibt es Möglichkeiten, Gepäck an dem Sattel zu befestigen.

Natürlich gibt es noch andere Satteltypen, wie den Damensattel oder den Töltsattel. Da diese Modelle aber im Alltag selten genutzt werden und du vermutlich eher zu einem der gängigeren Modelle tendierst, stelle ich sie hier nicht genauer vor.
Welches Zubehör gehört zu einem Sattel?
Um einen Sattel komplett zu machen, benötigst du noch einen Sattelgurt, Steigbügel und eine Satteldecke.
Der Sattelgurt sollte zum Sattel passen und bequem für dein Pferd sein. Welches Modell du nimmst, bleibt dir überlassen. Kontrolliere die Auflagestellen des Sattelgurtes aber regelmäßig. Gibt es Schürfstellen und Schwellungen, solltest du zu einem anderen Sattelgurt greifen. Gegebenenfalls gibt es auch stark gepolsterte Modelle.
Auch bei der Satteldecke gibt es verschiedene Modelle: Die einfache Satteldecke liegt unter dem Sattel und ist in Form eines Sattels geschnitten. Eine Schabracke hingegen ist rechteckig geschnitten und schaut unter dem Sattel deutlich hervor. Gerade bei Turnieren und Festlichkeiten werden oft Schabracken verwendet. Bei einem Westernsattel legt man ein Westernpad unter. Das rechteckige und deutlich dickere Kissen ist dabei aber etwas kürzer und schützt den Pferderücken.
Den richtigen Sattel finden
Es ist gar nicht so einfach, den richtigen Sattel für dich und dein Pferd zu finden, daher nimm dir Zeit dafür und hole dir am besten jemanden zu Rate, dem du vertraust. Selbst wenn du dich gut mit Pferden auskennst, schadet eine zweite Meinung nur selten.
Das ist wichtig
Die Hauptaufgabe des Sattels ist, den Ritt für Pferd und Mensch angenehmer zu machen. Er verteilt das Gewicht bestmöglich auf dem Rücken des Pferdes und entlastet dabei seine Wirbelsäule. Dabei erlaubt er auch dem Menschen einen angenehmeren Sitz und hilft, den Ritt sicherer zu machen.

Wenn du den perfekten Sattel gefunden hast, muss er an den Rücken deines Pferdes angepasst werden. Dabei ist es wichtig, folgendes zu beachten:
- Es sollten drei Finger Widerristfreiheit in die Sattelkammer passen. So stellt man sicher, dass auch bei kraftvollen Bewegungen die Wirbelsäule nicht belastet wird.
- Die Hand muss auch mit Reiter auf dem Pferd noch leicht unter die Pauschen (den vorderen Teil des Sattelblattes) kommen.
- Der Schwerpunkt des Sattels muss in der Mitte liegen.
- Der Sattel sollte direkt hinter dem Schulterblatt sitzen, nie darüber, um die Bewegungsfreiheit des Pferdes nicht einzuschränken.
Dein Pferd verändert sich. Durch Muskelauf- und Abbau oder durch den schlichten Fakt, dass dein Pferd altert, verändert sich sein Körper stetig. Es ist daher wichtig, den Sattel immer wieder neu anzupassen, damit er auch für dein Pferd eine Entlastung und keine Belastung darstellt.
Welche Sattelanbieter und Größen gibt es?
In Deutschland gibt es einige Sattelanbieter. Die bekanntesten sind Waldhausen, Wintec, Sorrano Kieffer, Felix Bühler, Thorowgood, Monarch, Showmaster, Masimo, Stübben und Bates. Allerdings gibt es noch eine Vielzahl von Anbietern, die ebenso gut sind.
Bei den Größen verhält es sich wie folgt: Wichtig sind die Kammerweite und die Sitzfläche, wobei sich die Kammerweite mit dem Rücken des Pferdes befasst und die Sitzfläche sich eher mit der Breite unseres Pos befasst.

Die Sitzfläche bewegt sich meist zwischen 16,5 und 18 Zoll (also zwischen 36 und 42 cm) und richtet sich nach der Größe des Pos, der später in dem Sattel sitzen wird. In deinem Fall also nach deinem Po.
Die Kammerweite gibt hingegen den Freiraum zwischen den beiden Ohrspitzen des Sattels an und die Spanne liegt bei den meisten Sattelanbietern zwischen 26 und 36 Zentimetern.
Wie messe ich einen Sattel richtig aus
Die Sitzfläche wird vom vordersten Punkt des Sattels, der Ortspitze, bis zur Mitte des Hinterzwiesels, also dem höchsten Punkt des Sattels gemessen. Die Größe richtet sich hierbei nach dem Körper des Menschen. Hast du einen etwas breiteren Po, brauchst du eine größere Sitzfläche. Menschen mit kleinerem Po brauchen demnach eine kleinere Sitzfläche.
Um die Kammerweite deines Pferdes zu ermitteln, gibt es verschiedene Werkzeuge und Messgeräte. Du kannst zum Beispiel solche Messschablonen aus Pappe oder Plastik verwenden.
Letzte Aktualisierung am 5.06.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Zudem gibt es die etwas kostengünstigere Möglichkeit, einen Draht oder ein ähnlich festes Material an den Pferderücken anzupassen und dann auf Papier abzumalen. Diese kannst du dann ausschneiden und beim Sattelkauf in den Sattel legen. Die richtige Position für den Draht findest du, indem du die Hinterkante der Schulterblattspitze suchst und den Draht wenige Zentimeter dahinter auf den Widerrist legst und diese Kurve „nachformst.“
Natürlich reicht es nicht aus, dass die Kammerweite und die Sitzfläche stimmen. Der Sattel muss am ganzen Pferderücken perfekt anliegen. Hier hilft nur ausprobieren.
Mögliche Probleme mit Satteln
Wie wichtig ein gut sitzender Sattel ist, findet man spätestens dann heraus, wenn man einen schlecht sitzenden hatte. Das Problem bei schlecht sitzenden Satteln ist aber vor allem, dass es nicht immer offensichtlich ist, woher die Probleme kommen. Denn viele Merkmale weisen nicht eindeutig nur auf einen schlecht sitzenden Sattel hin.
Um herauszufinden, ob der Sattel deines Pferdes gut sitzt, ist es am besten, dein Pferd genau zu beobachten. Wie reagiert es, wenn du es aufsattelst? Legt es die Ohren an und wird unruhig oder versucht es gar nach dir zu beißen? Das alles könnten Anzeichen dafür sein, dass ihm der Sattel Schmerzen bereitet.

Dasselbe gilt beim Reiten: Wenn dein Pferd unentspannt ist, einen steifen Hals hat oder erst nach langem Reiten locker wird, könnte das an einem schlecht sitzenden Sattel liegen. Auch Lahmen oder ein unregelmäßiger Takt beim Laufen kann darauf hindeuten, dass mit dem Sattel was nicht stimmt.
Allgemein ist es wichtig, die Sattelfläche immer wieder genau unter die Lupe zu nehmen. Schwellungen, Verspannungen, warme und schmerzempfindliche Stellen können erste Anzeichen sein. Wenn die Haare sich an der Sattelfläche verändern und in anderen Farben, wie weiß, nachwachsen, ist das ein recht sicheres Zeichen, dass mit dem Sattel was nicht stimmt. Hier sollte schnellstmöglich ein Experte hinzugezogen werden.
Reiten ohne Sattel
Reiten ohne Sattel lässt schnell eine Bilderbuchidylle im Kopf entstehen. Und es ist auch schön und macht vor allem Spaß. Ohne Sattel kannst du die Bewegung des Pferdes besser spüren, dich verbundener mit ihm fühlen und ihr könnt euch gegenseitig besser kennenlernen. Und am Ende hilft es auch dabei, eure Vertrauensbasis zu vertiefen. Aber auch beim Reiten ohne Sattel gibt es ein paar Dinge zu bedenken.

Du solltest dir bewusst sein, dass der Pferderücken nicht von Natur aus darauf ausgelegt ist, Menschen zu tragen. Der Sattel verteilt unser Gewicht und hilft, es auf den Rücken zu verlagern, um die Wirbelsäule nicht zu belasten. Diese Unterstützung fällt ohne Sattel weg. Der Körper deines Pferdes wird ohne Sattel also ganz anders belastet.
Auch solltest du als Anfänger darauf verzichten, ohne Sattel zu reiten. Wenn dir selbst noch das Gefühl und der Gleichgewichtssinn fehlt, ist es ohne Sattel umso schwerer für dein Pferd das auszugleichen.
Ohne Sattel reiten: Kein Problem. Nur eben nicht zu oft und nicht zu lang.
Jetzt hast du hoffentlich alle Informationen, die du brauchst, um dir und deinem Pferd einen passenden Sattel zu besorgen. In den nächsten Wochen werden noch Ratgeber für den Kauf der richtigen Trense und dem notwendigen Zubehör folgen.
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