Ob in den Urlaub oder bei einem Umzug: Das Verreisen mit einem Hund kann gerade beim ersten Mal eine kleine Herausforderung sein, denn es gibt dabei so Einiges zu überlegen und zu planen.
Hier kannst du nachlesen, was du vorab beachten solltest, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Reise-Arten haben und wie du das Reisen für dich und deinen Hund so stressfrei wie möglich gestaltest. Außerdem bekommst du einige praktische Tipps an die Hand, damit bei eurer Reise auch garantiert nichts schiefgeht.
Allgemeine Vorbereitungen vor dem Urlaub
Damit der Urlaub mit deinem Hund schön und erholsam wird, ist die richtige Vorbereitung wichtig. Bevor du deinen Urlaub buchst, solltest du daher ein paar grundlegende Dinge klären:
- Kläre ab, ob Hunde im Hotel oder der Ferienwohnung überhaupt erlaubt sind. Wenn es auf der Homepage der Unterkunft nicht klar ersichtlich ist, dann ruf einfach direkt dort an und frag nach.
- Prüfe, ob die Umgebung der Unterkunft hundefreundlich ist. Darf dein Hund mit an den Strand oder See? Gibt es Parkanlagen, Wiesen oder Wälder für Spaziergänge in der Nähe? Ist es möglich, dass du deinen Hund bei geplanten Ausflügen mitnehmen kannst? Tipp: Für viele Regionen in Europa gibt es Reiseführer speziell für Hundehalter.
- Wenn du ins Ausland willst, solltest du die Einreisebestimmungen für Hunde prüfen. Welche Dokumente brauchst du für deinen Hund?
- Frische den Impfschutz deines Hundes auf. Im Ausland ist eine aktuelle Tollwutimpfung verpflichtend. Auch andere Schutzimpfungen können je nach Urlaubsland sinnvoll sein. Dein Tierarzt berät dich hier gerne.
Natürlich sollte dein Hund auch charakterlich für eine Reise in eine fremde Umgebung gewappnet sein. Er sollte mit Menschenansammlungen und vielen Reizen entspannt umgehen und auch so erzogen sein, dass er niemanden stört.
Zugfahren mit Hund
Willst du mit deinem Hund Zug fahren, ist eines besonders wichtig: Die Reise in den Urlaub sollte auf keinen Fall die erste Zugfahrt sein, die dein Hund erlebt. Sonst ist der Stress für ihn einfach zu groß. Daher ist hier eine ordentliche Vorbereitung alles:
- Schon lange vor der Reise solltest du deinen Hund an einen Maulkorb gewöhnen, denn in vielen Zügen ist es verpflichtend, dass ein Hund einen solchen trägt. Wichtig hierbei ist, dass dein Hund unbedingt damit hecheln können muss! Der Maulkorb sollte also schön groß und tief genug sein.
- Gehe bereits Wochen vor der Reise immer wieder mit deinem Hund an den Bahnhof, damit er sich an den Trubel dort gewöhnen kann.
- Bevor du mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährst, reicht es die ersten Male schon aus, an der Haltestelle zu warten und die Bahn beim Halten und wieder Anfahren zu beobachten.
- Anschließend kannst du erste kurze Strecken fahren, am besten zuerst nur eine Station.
- Bleibe dabei immer ruhig und gelassen und gib deinem Hund das Gefühl, dass solche Fahrten völlig normal sind. Du kannst ihn dabei mit ruhiger Stimme loben und ihn während der Fahrt mit Leckerlis bestärken
- Falls dein Hund Stresssymptome wie Hecheln, schweißige Pfoten, Unruhe, Zittern oder Speicheln zeigt, solltest du die Fahrt sofort beenden und bei der Gewöhnung noch langsamer und behutsamer vorgehen.
Wenn es dann so weit ist und die Zugfahrt in den Urlaub ansteht, solltest du deinen Hund vor der Fahrt noch mal ordentlich bewegen und auspowern, z.B. mit Suchspielen, sodass er während der Fahrt gut ruhen kann.
Kurz vor der Fahrt solltest du deinen Hund auch nicht mehr füttern und ihm auch während der Fahrt nicht zu viele Leckerlis geben. Das minimiert das Risiko, dass ihm schlecht wird.
Im Zug solltest du dann für einen sicheren Ruheort sorgen: Am besten platzierst du deinen Hund unter dem Sitz oder in einer Ecke, aber lieber nicht im Gang, wo viele Leute vorbeigehen. Lege ihm seine gewohnte Decke bereit, die nach Zuhause riecht und achte darauf, dass er nicht von fremden Menschen gestreichelt wird.

Autofahren mit Hund
Reisen im eigenen Auto ist in der Regel stressfreier und entspannter als mit dem Zug, da der Hund es oft bereits aus dem Alltag kennt. Dennoch gilt, dass du auch hier langsam vorgehen solltest. Falls noch nicht passiert, solltest du deinen Hund langsam und schrittweise an das Autofahren heranführen.
Lass ihn erst mal nur im offenen Auto sitzen, füttere ihm im Auto sein Lieblingsfutter und wenn er darin ganz entspannt ist, kannst du das Auto schließen und den Motor im Stand starten. Wenn sich dein Hund an die Vibration des Motors im Stand gewöhnt hat, kannst du langsam die ersten kurzen Strecken fahren. Denke auch hier daran, deinen Hund bei jedem Schritt der Gewöhnung zu loben und positiv zu bestärken.
Ansonsten gilt auch vor langen Autofahrten, dass du deinen Hund davor gut bewegen und auslasten und ihn nicht direkt davor füttern solltest.
Außerdem solltest du deinen Hund im Auto unbedingt richtig sichern! Nutze dafür eine geeignete Transportbox für den Kofferraum oder ein TÜV-geprüftes Autogeschirr für die Rückbank!
Fliegen mit Hund
Generell gilt: Fliegen mit dem Hund solltest du, wenn möglich, immer vermeiden! Denn dein Hund wird dabei in eine für ihn extrem stressige Situation gebracht. Hunde über 5 Kilo müssen meist im dunklen, kalten und sehr lauten Frachtraum mitreisen. Hierbei hast du keine Kontrolle darüber, wie er dort von den fremden Menschen behandelt wird, wie es ihm geht und ob ihm die Enge und der Höhendruck zu schaffen macht. Keine wirklich angenehme Situation für dich oder deinen Liebling.
Hunde, die leichter als fünf Kilo sind, dürfen oft in passenden Transporttaschen in der Kabine mitreisen. Auch Assistenzhunde wie Blindenführhunde dürfen in die Kabine. Darüber solltest du dich aber direkt bei der jeweiligen Fluglinie informieren.
Es ist auf jeden Fall wesentlich sinnvoller und hundefreundlicher, wenn du dich frühzeitig um eine liebevolle Betreuung kümmerst, wo der Hund unterkommen kann, wenn du in den Urlaub fliegst, anstatt ihn mitzunehmen! Tipps findest du in diesem Beitrag zu Urlaub mit Hund.
Wenn sich eine Flugreise nicht vermeiden lässt, weil du beispielsweise auswandern und deinen Hund mitnehmen willst, solltest du einige wichtige Punkte beachten. Besonders die Vorbereitung ist hier sehr wichtig:
- Buche einen Nonstop-Flug, um den zusätzlichen Stress durch das Umladen bei einer Zwischenladung zu verhindern.
- Teile deiner Fluggesellschaft frühzeitig mit, dass du deinen Hund mitnehmen möchtest und erkundige dich nach den geltenden Richtlinien für den Umgang mit Tiertransporten.
- Informiere dich gründlich über die Einreisebestimmungen in dem jeweiligen Land. Kläre ab, ob dein Hund dort in Quarantäne muss und welche Impfungen er braucht.
- Besorge dir eine stabile, ausbruchsichere und große Transportbox, die den Vorgaben der Fluglinie entspricht. Der Hund sollte sich darin aufstellen und drehen können. Berücksichtige dabei, dass es vorkommen kann, dass dein Hund in Panik gerät und seine Box zerlegen könnte. Diese sollte daher wirklich sicher sein.
- Gewöhne deinen Hund bereits Wochen vor dem Flug an die Box und sorge dafür, dass er sich darin wohlfühlt und sie zu einem echten Rückzugsort für ihn wird.
- Gehe bereits vor dem Flug mehrmals mit deinem Hund an den Flughafen, um ihn an die Atmosphäre und die vielen Menschen dort zu gewöhnen.
- Berate dich mit deinem Tierarzt, ob der Hund für die Reise leicht sediert werden kann oder welche pflanzlichen Beruhigungsmittel, wie z.B. Bachblüten, empfehlenswert sind.
- Auch ein Beruhigungshalsband, das Entspannungs-Pheromone für den Hund abgibt, kann sinnvoll sein.

Direkt vor dem Flug solltest du deinen Hund noch mal richtig auspowern, am besten mit einem ruhigen Spaziergang und vielen Suchspielen. Mach lieber keine Wurfspiele, da diese den Hund sehr pushen können, er dann sehr aufgeregt ist und in diesem aufgeregten Zustand dann ins Flugzeug muss. Vor dem Flug solltest du deinen Hund außerdem nicht mehr füttern, damit ihm nicht schlecht wird.
Angebracht ist außerdem, dass du am Reisetag genügend Zeit für alles einplanst. Gerade die Fahrt zum Flughafen und der Check-in sollten ganz in Ruhe und ohne Hektik stattfinden, um den Hund nicht zusätzlichem Stress auszusetzen.
Nach dem Flug solltest du deinen Hund sofort aus der Box herauslassen und nicht böse auf ihn sein, wenn er bellt oder herumspringt, denn er ist vermutlich völlig durch den Wind. Sorge deshalb dafür, dass er möglichst schnell in der neuen Unterkunft zur Ruhe kommen und schlafen kann, um alles zu verarbeiten.
Fazit
Mit der richtigen Vorbereitung ist es kein Problem, mit deinem Hund auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, wie dem Zug unterwegs zu sein. Gehe die Gewöhnung langsam an und achte darauf, dass du deinen Vierbeiner nicht stresst. Dann klappt es bestimmt und ihr könnt gemeinsam entspannt in den Urlaub fahren.
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