Blumen und andere Pflanzen verschönern nicht nur Gärten, sondern bringen auch Leben in die Wohnung oder ins Haus. Sie sorgen für bunte Farbkleckse und viele verbreiten dazu noch einen angenehmen Duft. Doch nicht nur hübsch auf dem Couchtisch dekorierte Blumen können für deinen Vierbeiner gefährlich sein. Auch im Garten gibt es einige Pflanzen, an denen dein Hund lieber nicht knabbern sollte.
Welche Zimmer- und Gartenpflanzen für ihn giftig sind und welche Symptome sie hervorrufen können, das erfährst du in diesem Beitrag.
Diese Pflanzen sind für Hunde giftig
„Hmm, Blumen – die fresse ich!“ Diesen Gedanken haben wohl die wenigsten Hunde, wenn sie einen Strauß Blumen sehen oder im Garten an einem Beet vorbeikommen. Sie stürzen sich kaum wie eine Bestie darauf und verschlingen sie. Anders sieht es jedoch bei Welpen aus. Sie sind an allem interessiert und besonders neugierig. Kaum lässt du deinen Babyhund für kurze Zeit aus den Augen, nagt er schon was an – sogar bei Spaziergängen. Aber auch erwachsene Vierbeiner, die unter Trennungsangst leiden, können sich an Pflanzen vergreifen, um ihren Stress abzubauen. Während manche Pflanzen kein gesundheitliches Problem für Hunde darstellen, sind andere jedoch giftig.
Tipp:
Wenn du dich gar nicht mit Pflanzen auskennen solltest, kann es hilfreich sein, eine Liste mit Bildern von den giftigen Pflanzen anzufertigen und diese irgendwo aufzuhängen. So können ggf. auch andere Familienmitglieder nachsehen.
Wir haben dir dafür eine Infografik mit einigen giftigen Pflanzen erstellt. Diese kannst Du Dir hier ansehen, herunterladen und ausdrucken. Dann kannst du sie dort aufhängen, wo sie alle Familienmitglieder sehen können.
Hier findest du die Infografik zu giftigen Pflanzen für Hunde auch als PDF.
Giftige Zimmerpflanzen für Hunde
Um dir die Übersicht zu erleichtern, findest du hier zuerst eine Auflistung der giftigen Pflanzen, die für deinen Hund zu wirklich ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen können.
- Dieffenbachie/ Giftaron / Schweigrohr
Die Pflanze gilt als sehr giftig und schon wenige Gramm können tödliche Folgen haben. Dabei sind nicht nur der Stiel und die Blätter giftig, sondern sogar das durchgesickerte Wasser vom Gießen. Mit einer Vergiftung verbundene Symptome sind Schleimhautschwellung, starkes Speicheln und/oder Blasenbildung. - Stechpalme / Ilex
Diese zählt zu den giftigen bis sehr giftigen Pflanzen für deinen Hund. Dies gilt besonders für ihre Blätter und Früchte, in denen verschiedene Alkaloide vorkommen. Je nach Größe deines Hundes können schon 20 Beeren tödliche Folgen für ihn haben.
Mögliche Anzeichen, dass sich dein Hund damit vergiftet hat, sind Durchfall und Erbrechen, aber auch starke Müdigkeit. - Alpenveilchen / Cyclamen
Sie sind wegen ihrer hübschen Farben sehr beliebt, doch bei ihnen ist Vorsicht geboten. Besonders in der Knolle finden sich sogenannte Triterpensaponine. Es reicht schon, wenn dein Hund nur ganz wenige Gramm der Knolle frisst, dann kann dies bereits tödlich ausgehen. Zu den Symptomen zählen neben Erbrechen und Übelkeit auch starke Kreislaufstörungen und Durchfälle. Im Falle einer tödlichen Menge kommt es zu einer Atemlähmung.
- Ritterstern/Amaryllis
So hübsch er aussieht, so giftig ist er auch und das gilt ganz besonders für seine Zwiebel. Ein Ritterstern hat auf keinen Fall etwas in der Nähe deines Hundes verloren, denn wenn er an diesem knabbert, kann dies im schlimmsten Fall tödlich für ihn sein. Herzrhythmusstörungen, Krämpfe, Koliken und Erbrechen sind nur ein paar der möglichen Symptome. - Prachtlilie
Der Name klingt prächtig, doch der in ihr enthaltene Stoff Colchicin ist stark giftig. Dieses befindet sich überwiegend im Wurzelstock. Hat dein Hund davon etwas gefressen, ist auch hier zuerst mit sehr großen Magen-Darm-Beschwerden, aber auch Schluckbeschwerden zu rechnen. Im weiteren Verlauf kommt es zur Schädigung des Herz-Kreislaufsystems sowie zu Lähmungen und letztendlich zum Tod durch Atemlähmung. - Narzisse
Die Narzisse gehört zu den sogenannten Amaryllisgewächsen und enthält eine spezielle chemische Verbindung, die giftig ist: Amaryllidaceen-Alkaloide. Diese kommen zwar in der ganzen Pflanze vor, aber in der Zwiebel sind sie besonders stark enthalten. Bereits die kleine Menge von 15 Gramm der Zwiebel können tödlich für deinen Hund sein. Vorher treten Symptome auf wie starke Schläfrigkeit, Würgereiz, Durchfall oder Erbrechen.
Giftige Gartenpflanzen für Hunde
Auch im Garten gibt es die eine oder andere wirklich giftige Pflanze für deinen Vierbeiner. Auch hier gilt, dass viele Hunde keinerlei Interesse an diesen zeigen. Doch gibt es immer wieder Situationen bei denen es doch gefährlich werden kann und du diese Pflanzen besser aus deinem Garten entfernst.
- Fingerhut (Digitalis)
Alle Teile dieser Pflanze sind giftig, ganz besonders jedoch die Blätter und der Stängel. Der Stoff, der im Fingerhut für Hunde gefährlich ist, nennt sich Digitalis und führt zu Benommenheit, Herzrhythmusstörungen, Erbrechen und starkem, wässrigem Durchfall. Im weiteren Verlauf ist die Gefahr groß, dass dein Tier an dieser Vergiftung stirbt. - Oleander
Diese Pflanze zählt ebenfalls zu den sehr giftigen. In allen Teilen der Pflanze kommt das Glykosid Oleandrin vor und dieses kann zu Herzrhythmusstörungen, später zur Lähmung des Herzens führen. Nur 1-5 Gramm sind für ein Schaf tödlich. Du kannst dir also vorstellen, dass bei einem kleinen Hund eine deutlich geringere Menge hochgefährlich ist. - Thuja
Eine sehr beliebte Pflanze, um den Garten zu gestalten und ihn vor Blicken von Spaziergängern oder Nachbarn zu schützen. Obwohl die Thuja auch als Lebensbaum bezeichnet wird, kann das Fressen ihrer Zweige tödlich enden. Vor allem die Spitzen der Zweige enthalten ätherische Öle, außerdem den Stoff Thujon. Eine Vergiftung macht sich durch Krämpfe, Erbrechen und Durchfall bemerkbar. Außerdem kommt es zu Schädigungen der Nieren sowie der Leber mit unter Umständen tödlichem Ausgang.
- Buchsbaum
Auch der Buchsbaum ist aus vielen Gärten nicht wegzudenken. Doch was viele nicht wissen, ist, dass er mehr als 70 Alkaloide enthält. Am gefährlichsten ist dabei der Stoff Cyclobuxin. Zwar kommen die Alkaloide in der gesamten Pflanze vor, doch am höchsten ist der Wert in der Rinde und den Blättern. Für einen Hund mit 30 kg Gewicht sind 150 Gramm tödlich. Anzeichen einer Vergiftung sind u. a. unkontrolliertes Zittern, Krämpfe, Durchfall, Lähmungen und ein starker Abfall des Blutdrucks. - Rhododendron
So schön seine Blüten auch sind, der Rhododendron hat es in sich. In ihm kommt der Stoff Andromedotoxin vor, unter anderem in den Blüten. Mit dem Fressen verbundene Symptome sind starker Speichelfluss, Krämpfe und eine Entzündung des Magen-Darm-Traktes. Im weiteren Verlauf treten Lähmungen auf, die zum Tod durch Atemstillstand führen können.
Giftige aber nicht unbedingt tödliche Pflanzen
Neben den oben aufgeführten wirklich richtig giftigen Pflanzen, die zu starken gesundheitlichen Problemen bis hin zum Tod führen können, gibt es noch einige, die «nur» zu Magen-Darm-Problemen führen. Da allerdings starker Durchfall und/oder Erbrechen durchaus auch zu ernsthaften Kreislaufproblemen führen können, solltest du diese Pflanzen ebenfalls kennen. Und bei einem sehr knabberfreudigen, pflanzeninteressierten Hund besser entfernen.
Zimmerpflanzen, die zu Magen-Darm-Problemen führen können
- Drachenbaum
Im Drachenbaum enthalten sind sogenannte Saponine. In geringen Mengen kommen diese in alltäglichen Lebensmitteln wie z. B. Tomaten oder Spinat vor. Im Drachenbaum ist die Konzentration jedoch deutlich höher und daher ungesund. Knabbert dein Vierbeiner die Pflanze an, kann dies zu Durchfall, Kreislaufproblemen oder Erbrechen führen. - Weihnachtsstern
Bisher ist nicht genau geklärt, welche Stoffe genau im Weihnachtsstern für Hunde unverträglich sind. Fest steht aber, dass alle Teile der Pflanze für ihn ungesund sind und er deshalb nicht daran knabbern sollte. Ist es doch passiert, gib ihm möglichst viel zu trinken, um die ungesunden Stoffe aus seinem Körper auszuleiten.
- Gummibaum / Ficus / Benjamin
Es gibt verschiedene Ficus-Arten, die allesamt beliebte Zimmerpflanzen sind. Alle haben jedoch nichts in der Reichweite von Hunden zu suchen. Der Gummibaum produziert einen Milchsaft, in dem neben Kautschuk und Harz auch Furocumarine und flavonoide Verbindungen vorkommen. Das Knabbern an seinen Blättern kann zu Durchfall und Erbrechen, aber auch zur Reizung der Schleimhäute führen. - Philodendron
Auch von dieser Pflanze sollte sich dein Hund fernhalten. Ihre unlöslichen Kalziumoxalat-Kristalle können zu starkem Zittern und Unruhe, Erbrechen, Durchfall und Speicheln führen.
Gartenpflanzen, die zu Magen-Darm-Problemen führen können
- Efeu
Efeu kommt sowohl in Gärten als auch im Haus gerne zum Einsatz, doch alle seine Pflanzenteile sind für Hunde giftig. Dazu zählen zum Beispiel seine schwarzen Beeren, seine Blätter und der Stängel. Wie auch beim Drachenbaum sind die darin enthaltenen Saponine dafür verantwortlich, dass der Efeu für deinen Vierbeiner gefährlich ist. - Hortensie
Die Hortensie ist für deinen Hund schwach giftig. Zu erwartende Symptome nach dem Fressen sind – möglicherweise blutige – Durchfälle, Kreislaufprobleme und Erbrechen.
Eine sehr ausführliche Auflistung giftiger Zimmer- und Gartenpflanzen bietet dir die Webseite des Tierarztes Bulich.
Giftige Pflanzen in der Natur
Doch auch bei Spaziergängen solltest du immer ein Auge auf deinen vierbeinigen Freund werfen. In der freien Natur gibt es ebenfalls Pflanzen, die er nicht fressen oder anknabbern sollte. Im besten Fall verursachen sie Magen-Darm-Beschwerden, im schlimmsten Fall sind sie tödlich oder verursachen schlimme Verätzungen wie der Riesen-Bärenklau.
Dazu zählen zum Beispiel:
- die Tollkirsche (Belladonna)
- Maiglöckchen
- Osterglocken
- Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)
- Goldregen (Laburnum, auch Bohnenbaum oder Gelbstrauch)
- fast alle Pilze (siehe giftige Lebensmittel)
- Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
- Eibe
- Riesen-Bärenklau (auch Herkuleskraut)
Jetzt denkst du dir vielleicht: „Wieso sollte mein Hund bei einem Spaziergang an sowas knabbern?“
Meine eigene Hündin Jule nutzt Spazierpausen zum Beispiel gerne, um Blumen oder Gräsern die Köpfe abzureißen und diese dann wieder auszuspucken. Eine seltsame Angewohnheit, ich weiß. Doch genau dabei besteht die Gefahr, dass sie mit einer giftigen Pflanze in Kontakt kommen kann.
Gerade beim Riesen-Bärenklau reicht schon der Kontakt mit abgebrochenen Pflanzenteilen, um ernsthafte Verätzungen zu verursachen.
Auch hier ist ein Welpe oder sehr aktiver Junghund mit seiner Experimentierfreude wieder besonders gefährdet. Lass ihn deshalb nicht aus den Augen und halte ihn auch von Lebensmitteln fern, die für Hunde giftig sind.
Mein Rat: Vorbeugen!
- Räume alle gefährlichen Pflanzen im Haus und Garten aus der Reichweite deines Hundes bzw. pflanze – wenn möglich – erst gar nichts Giftiges an.
- Lasse deinen Hund, wenn er zum Knabbern neigt, nicht unbeaufsichtigt im Garten.
- Schützen kannst du ihn auch, indem du gefährliche Pflanzen mit einem Zaun oder einem Netz abtrennst.
Diese Abbildung zeigt dir sehr übersichtlich, welche Pflanzen giftig sind und welche Symptome damit verbunden sind, wenn dein Hund diese aufgenommen hat.

Weitere Informationen findest du dazu auf der Seite von Erste Hilfe beim Hund.
Bedenke dabei bitte, dass viele dieser Pflanzen auch für Menschen und insbesondere Kinder durchaus gefährlich werden können!
Erste Hilfe bei Vergiftungen durch Pflanzen
Was kannst du machen, wenn dein Hund eine giftige Pflanze gefressen hat?
Wenn du es gerade direkt mitbekommen hast, kannst du ihm Kohletabletten geben. Diese vermindern das Risiko, dass das Gift vom Organismus aufgenommen wird. Kohletabletten gehören deshalb immer in die Notfall-Apotheke deines Hundes.
Wie hoch du die Aktivkohle dosieren musst, kannst du in diesem Artikel nachlesen. Anschließend musst du mit deinem Hund sofort zu einem Tierarzt fahren. Falls du selber nicht weißt, um was für eine Pflanze es sich handelt, dann nimm möglichst etwas davon mit.
Hast du nicht beobachtet, was dein Hund gefressen hat, aber er zeigt Symptome einer Vergiftung?
Dann solltest du keine Zeit verlieren und sofort einen Tierarzt aufsuchen! Vorsicht ist hier wirklich besser als Nachsicht.
Rufnummern Giftnotruf/Vergiftungszentralen
Hilfreich ist es auch, für solch einen Notfall die Rufnummer einer Vergiftungszentrale zur Hand zu haben.
- Giftnotruf Berlin
Telefon: 030/19240 - Informationszentrale gegen Vergiftungen Bonn
Telefon: 0228/28733211 - Giftinformationszentrum Erfurt
0361/730730 - Vergiftungs-Informations-Zentrale Freiburg
Telefon: 0761/19240 - Giftinformationszentrum-Nord Göttingen
Telefon: 0551/19240 - Giftinformationszentrum Rheinland-Pfalz und Hessen
Telefon: 06131/19240 und 06131/232466 - Giftnotruf München
Telefon: 089/19240
Fazit
Was für uns Menschen hübsch aussieht, kann dennoch für deinen Hund gefährlich sein. Deshalb solltest du giftige Pflanzen möglichst erst gar nicht aufstellen oder anpflanzen. Gerade bei Welpen macht es Sinn, alles Gefährliche möglichst aus ihrer Reichweite zu räumen. Doch auch bei erwachsenen Hunden solltest du gefährliche Pflanzen entweder ganz vermeiden oder diese richtig gut vor seinem Zugriff sichern.
Hat dein Hund trotzdem mal an einer geknabbert oder etwas davon gefressen, dann suche unbedingt einen Tierarzt auf, um akute Symptome zu behandeln und mögliche Spätfolgen zu vermeiden.
Infografik zu giftigen Pflanzen für Hunde
Hier findest du die Infografik mit einigen wichtigen giftigen Pflanzen zum Herunterladen, Ausdrucken und Aufhängen:

Hat dein Hund schon mal eine giftige Pflanze gefressen? Wenn ja, welche?
Was hast du in diesem Fall gemacht?
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