HCM – die häufigste Herzerkrankung bei Katzen

HCM steht für Hypertrophe Kardiomyopathie oder auch „hypertrophic cardiomyopathy“. Es ist die häufigste
Herzerkrankung bei Katzen. Im Krankheitsverlauf kommt es vorerst zu einer Verdickung der Herzmuskulatur, welche die Blutzufuhr erheblich einschränkt. Der daraus resultierende Rückstau, dehnt sich bis in den Lungenkreislauf aus und führt letztendlich zu gefährlichen Flüssigkeitsansammlungen.

Ursache

Hauptverantwortlich für den Ausbruch der hypertrophen Kardiomyopathie ist ein genetischer Defekt, der über die Erblinie eingebracht wird. Jedoch können auch ein erhöhter Blutdruck oder eine Schilddrüsenüberfunktion Auslöser für HCM sein. Häufig sind männliche Tiere im Alter von 1 bis 5 Jahren betroffen. Weibliche Katzen scheinen, aufgrund ihrer meist zierlichen Figur, weniger anfälliger zu sein.

Der Gendefekt zieht sich durch alle Katzenrassen, wobei die Maine Coon, Perser, Ragdoll, Rex, Amerikanische und Britisch Kurzhaar besonders häufig betroffen sind. Bei Wald- und Wiesenkatzen, Siamesen, Burma und Abessinier, ist diese Erberkrankung kaum verbreitet.

Symptome

Anders als bei Hunden, zeigen Katzen anfangs keine auffälligen Symptome, wie Hecheln, Husten oder Trägheit. Erst im späteren Verlauf der Erkrankung können typische Anzeichen, wie Appetitlosigkeit, Ermüdung und Energielosigkeit erkannt werden. Auch starkes Atmen nach dem Spielen oder ein beschleunigter Herzschlag, können ein Warnzeichen sein. Erkrankte Katzen haben mitunter einen aufgequollenen Leib, der auf die Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge (Lungenödem) oder in der Brusthöhle (Pleuralerguss) hindeutet. Zudem ist eine bläuliche Verfärbung der Schleimhäute ein nicht zu unterschätzendes Indiz für HCM.

Herzultraschall zur Erkennung von HCM
Nur ein Ultraschall des Herzens kann die Diagnose sichern

Die hypertrophe Kardiomyopathie

Diagnose

Genauen Aufschluss kann nur ein Herzultraschall geben. Dieser sollte im Rahmen einer tierärztlichen Untersuchung vorgenommen werden. Vorab kann mittels EKG oder Röntgen der Verdacht eingegrenzt, jedoch nicht bestätigt werden.

Behandlung

Sollten in Folge der Ultraschalluntersuchung verdächtige Muskelverdickungen, Herzgeräusche oder z.B. Herzrhythmusstörungen diagnostiziert werden, ist eine sofortige Behandlung unumgänglich. Je nach Schweregrad bzw. Krankheitsstadium und Patient wird mit Herzfrequenz senkenden oder entwässernden Medikamenten behandelt. Um die Bildung von Blutgerinnseln einzudämmen muss (in einigen Fällen) die Katze täglich vom Besitzer gespritzt werden.

Prognose

Wird eine hypertrophe Kardiomyopahtie rechtzeitig erkannt, ist die Aussicht auf ein langes und zufriedenes Katzenleben hoch. Haben sich jedoch bereits gefährliche Blutgerinnsel (Thrombembolien) gebildet, wird das Katzenleben zur schmerzhaften Qual. Eine optimale Vorsorge ist daher unablässig für ein gutes Wohlbefinden Ihrer Katze.

Mit der Katze beim Tierarzt
HCM ist vererbbar, darum ist die richtige Wahl des Züchters enorm wichtig

Vorbeugung

Der wichtigste Schritt zu einem gesunden Tier ist die richtige Auswahl des Züchters. Da HCM vererbt wird, muss sichergestellt werden, dass die Elterntiere gesund sind. Seriöse Züchter lassen Ihre Zuchttiere von Kardiologen ultraschallen, um die Krankheit auszuschließen. Natürlich ist der Preis eines daraus stammenden Kitten deutlich höher, als die „Schutzgebühr“, die in diversen Portalen für ein Katzenbaby ohne Zuchtpapiere verlangt wird. Dennoch sollte man, in Anbetracht auf ein mögliches Leiden des geliebten Stubentigers, von solchen Käufen absehen!

Bild:

(c) toncha - Fotolia.com
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Ein Gedanke zu „HCM – die häufigste Herzerkrankung bei Katzen“

  1. Ich wusste gar nicht, dass für den Ausbruch der hypertrophen Kardiomyopathie ein genetischer Defekt, der über die Erblinie eingebracht wird, hauptverantwortlich ist. Meine Katze hat einen Herzfehler. Deswegen sind wir häufig beim Tierkardiologen.

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