Rasseporträt Französische Bulldogge

Die kleinen munteren Bulldoggen sind zwar aktiv und rennen gerne, ihre Ausdauer hält sich aber in Grenzen. Wenn man den Hunden genug Auslauf bietet, sind sie also auch für eine Wohnung bestens geeignet. Die Vorfahren dieser Hunderasse dienten vor allem im grausamen Geschäft der Hundekämpfe und als Jagdhunde. Heutzutage ist die Französische Bulldogge ein beliebter Begleit- und Gesellschaftshund. Noch viele weitere Informationen zur Französischen Bulldogge erfährst Du in diesem Rasseportrait:

Wesenszüge und Charaktereigenschaften Französische Bulldogge

Fahre mit der Maus über ein Symbol um zu sehen, was es bedeutet. Farbige Symbole bedeuten, die Rasse ist dafür geeignet ist, graue Symbole, dass die Rasse dafür nicht geeignet ist.

Die Frenchies haben ein fröhliches Wesen. Die kleinen munteren Bulldoggen sind zwar aktiv und rennen gerne, ihre Ausdauer hält sich aber in Grenzen. Wenn man den Hunden genug Auslauf bietet, sind sie also auch für eine Wohnung bestens geeignet. Ihr freundliches und verschmustes Wesen macht sie zu idealen Zweit- und Familienhunden, dafür aber zu weniger guten Wachhunden. Denn Einbrecher würden sie vermutlich freudestrahlend empfangen und nicht verscheuchen. Da Französische Bulldoggen sehr wetterempfindlich sind, sollte man sie nicht draußen halten. Gerade zu heiße Temperaturen können für die kleinen Hunde verheerend werden, da sie ihre Körpertemperatur nur schlecht regulieren können. Die intelligenten Hunde sind sehr gelehrig und auch kleine Kunststücke kann man ihnen ohne viel Arbeit beibringen. Ein weiterer Punkt, weshalb sie auch für Kinder gute Spielgefährten abgeben. Die Französische Bulldogge benötigt recht viel Pflege. Die Hautfalten und die oft tränenden Augen muss man als Besitzer im Blick haben, da diese Stellen zu Entzündungen neigen und krankheitsanfällig sind.

Steckbrief Französische Bulldogge

Einzelheiten zum Französische Bulldogge
Größe (Widerristhöhe) bis zu 35 cm
Gewicht 8 bis 14 kg
Alter bis 15 Jahre
Fellfarben falbfarben, gestromt (Mischung aus schwarzen, blonden, mittel-bis dunkelbraun und dunkelrötlich), gescheckt
Herkunftsland Frankreich
FCI Nummer 101
FCI Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
FCI Sektion 11: Kleine doggenartige Hunde
Aufgaben Begleithund, kein Jagdtrieb
Geeignet für Hundeanfänger mit viel Zeit. Bei Unterforderung neigt die französische Bulldogge dazu, sich selbst zu beschäftigen und bei wenig Auslauf werden sie schnell übergewichtig
Typische Krankheiten Von-Willebrand-Disease Schilddrüsenerkrankungen Achondroplasie Brachycephalensyndrom (Behinderung der Atmung) Degenerative Gelenkerkrankungen

Geschichte der Französischen Bulldogge

Wie der Name schon erahnen lässt, kommt die Französische Bulldogge aus Frankreich. Der Ursprung der Rasse liegt aber etwas weiter nördlich, nämlich in England. Anfang des 19. Jahrhunderts erfreuten sich die kompakten Bulldoggen in England großer Beliebtheit. Die Hunde wurden in verschiedenen Gewichtsklassen gezüchtet und die kleinen Exemplare wurden teilweise von französischen Arbeitern mit nach Frankreich genommen. Erst als Rattenfänger sehr beliebt, fingen die kleinen Bulldoggen mit der Zeit auch an, die wohlhabenderen Schichten zu begeistern. Man fing an, andere Hunde, wie Terrier und Möpse, mit den kleinen Bulldoggen zu kreuzen. Entstanden ist so die Französische Bulldogge, wie wir sie heute kennen. Um 1890 verbreitete sich die Hunderasse auch außerhalb Frankreichs in den USA und fand etwas später auch in England wieder Anhänger. Heute ist der kleine Hund weltweit beliebt.

Der Name der Bulldogge kommt übrigens aus ihrem ursprünglichen Züchtungsgrund: Die kompakten, aber starken Hunde wurden dazu eingesetzt, Bullen zu jagen. Durch ihren Vorbiss, also das Überstehen des Kiefers, konnten sie die großen Bullen in die Knie zwingen, indem sie sich in ihrer Nase festbissen. Ihre besondere Kieferstellung erlaubte es ihnen, auch festgebissen gut atmen zu können. Durch ihre stämmige Statur wurden Bulldoggen auch häufig bei Hundekämpfen eingesetzt. Heute werden die kleinen Vierbeiner glücklicherweise nicht mehr gezwungen, bei Stier- oder Hundekämpfen anzutreten.

Schon 1880 wurde der erste Verein für die robusten Hunde gezüchtet, damals hießen sie aber noch „Terrier-Boules“ und 1888 wurde der erste Standard festgesetzt. Die Fédération Cynologique Internationale (FCI) erkannte die französische Bulldogge im Jahr 1987 an.

Bilder der Französischen Bulldogge

 

Interessantes und Wissenswertes

Die Französische Bulldogge in Film und Fernsehen

Die Liste der prominenten Besitzer einer französischen Bulldogge ist lang. Sehr lang. Ob Schauspielgrößen wie Leonardo Di Caprio und Hugh Jackmann, Popikone Lady Gaga oder Fußballprofi David Beckham – alle haben sich vom Charme der kleinen Hunde überzeugen lassen. Auch Carrie Fisher war die stolze Besitzerin einer kleinen Bulldogge.

Auch in Filmen sind Französische Bulldoggen gern gesehene Gäste, meist erscheinen sie aber nur in kurzen Sequenzen. Während Armageddon quasi mit einer Französischen Bulldogge eröffnet wird, sieht man die kleine Hunderasse in Titanic mehrfach im Hintergrund. James Cameron behielt die Bulldogge Thierry, die man im Film sieht, nach den Dreharbeiten. Andere Filme mit kurzen Auftritten der kleinen Hunde sind Shaggy Dog, Garden State, Löwen aus zweiter Hand und Voll Verheiratet.

In der Komödie Stichtag begleitet die Französische Bulldogge Sonny den Sonderling Ethan, gespielt von Zach Galifianakis, auf einem Roadtrip. Unfreiwillig schließt sich der Architekt Peter, gespielt von Robert Downey Jr., dem kuriosen Team an und das absurde Abenteuer beginnt.

Eine weitere bekannte französische Bulldogge ist Mr Quiggly, der aus dem Super-Bowl-Werbespot von 2012 bekannt ist. Zuvor war Mr Quiggly in auch in den Filmen Cats & Dogs 2 und Underdog zu sehen.

Letzte Aktualisierung am 3.06.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

 

Züchterverzeichnis Französische Bulldogge

Für eine solch beliebte Hunderasse gibt es selbstverständlich auch eine Menge Züchter. Bevor du dich für ein solches Lebewesen entscheidest, solltest du dich allerdings eingehend mit dem Thema Qualzucht auseinandersetzen. Der Tierarzt Dr. Rückert hat hier einen sehr nachdenklich machenden Beitrag dazu verfasst: Qualzucht-Rassen.

 

Literaturtipps

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Hinweise zur Haltung von Französischen Bulldoggen

Auch wenn es ein Zusammenleben vielfach vereinfachen würde: Nicht jeder Hund liest seine Rassebeschreibung! Das bedeutet, dass es sowohl wasserscheue Labrador Retriever gibt als auch faule Australian Shepherd. Und so ist auch nicht jede Französische Bulldogge liebenswert und unkompliziert.
Es kommt bei dem Zusammenleben mit deinem Hund also immer auf das einzelne Lebewesen an. Rassesteckbriefe können nur einen möglichen Hinweis auf den zukünftigen Charakter deines Vierbeiners geben.

Ganz allgemeine Hinweise, die du beachten und bedenken solltest, bevor du dir einen Hund ins Haus holst, findest du in diesem Ratgeber:

 

Hundeerziehung

Trotzdem es sich bei einer Französischen Bulldogge um eine kleine und verträgliche Hunderasse handelt, braucht auch ein solches Hundewesen für ein glückliches und zufriedenes Leben eine gewissen Erziehung. Schon alleine damit der ehemalige Bullenbeisser ein ausgeglichener Hund werden kann und kein nervöser Kläffer.

Auf unseren Seiten rund um die Hundeerziehung findest du viele Tipps und Tricks. Eine Liste mit Trainern, die auf der Grundlage der positiven Verstärkung trainieren, findest du im Trainieren-statt-dominieren-Netzwerk.

 

Versicherungen

Wie bereits weiter oben erwähnt, hat die Französische Bulldogge mittlerweile einige gesundheitliche Baustellen. Zudem kann auch ein kleiner Hund natürlich erschrecken, losrennen und einen Unfall verursachen! Da die Kosten dafür schnell sehr hoch werden können, solltest du dir zumindest eine gute Hundehalter-Haftpflicht zulegen. Ob und wie weit du zusätzlich noch eine Krankenversicherung benötigst, kann dir im Vorfeld natürlich niemand sagen. Sicherlich kannst du auch jeden Monat selber etwas Geld für den Fall der Fälle zurück legen. Wenn im Vorfeld aber schon die gesundheitlichen Beschwerden abzusehen sind, wie bei den Frenchies, liegt der Abschluss einer richtigen Krankenversicherung nahe.

 

Ist die Französische Bulldogge ein Listenhund?

Ein sogenannter Listenhund gehört zu einer Hunderasse, bei der davon ausgegangen wird, dass diese grundsätzlich eine Gefährdung für Menschen und andere Tiere darstellt. Ihre Haltung ist mit bestimmten Auflagen verbunden oder sogar verboten. Um welche Rassen es sich dabei handelt welche Auflagen es gibt, findest du in diesem Artikel beantwortet: Was sind eigentlich Listenhunde?
Nun zur Beantwortung der Frage: Ist die Französische Bulldogge ein Listenhund?

Nein. Auch wenn die Rasselisten in Deutschland vielfach diskussionswürdige Inhalte bieten, wird doch niemand einen Frenchie als gefährlich ansehen oder seine Gefährlichkeit vermuten. Schon allein wegen seiner Größe geht kaum eine Bedrohung der Sicherheit der Bevölkerung durch Angriffe seitens einer Französischen Bulldogge aus.

 

Quellen:

 

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