Der Rhodesian Ridgeback ist ein sehr aktiver Hund, der sehr viel Bewegung benötigt. Kaum verwunderlich, wenn man bedenkt, dass es sich um einen Jagdhund handelt. Der hohe Bewegungsdrang ist auch einer der Gründe, warum ein Ridgeback nicht in die Stadt gehört. Der Ridgeback ist sehr robust und kann jedem Wetter standhalten, sollte aber dennoch nicht draußen gehalten werden, da er sehr loyal ist und einen engen Bezug zu seinem Rudelführer und seiner Familie benötigt. Für die ganze Familie eignet sich die afrikanische Hunderasse bestens, vorausgesetzt man erzieht den stürmischen Hund gut. Dann ist er für Kinder ein guter Spielgefährte. Die Erziehung sollte dabei eher mit Freundlichkeit und mit Belohnungssystem vonstattengehen, da der sensible Hund auf Wut und Aggression stur reagieren kann. Dabei ist er aber sehr gelehrig und intelligent, mit der richtigen Erziehungsmethode wird aus dem Ridgeback ein idealer Wegbegleiter, der auch als Wachhund bestens geeignet ist.
Steckbrief Rhodesian Ridgeback
Einzelheiten zum Rhodesian Ridgeback | |
Größe (Widerristhöhe) | ♀61 bis 66 cm, ♂ 63 bis 69 cm |
Gewicht | 29 bis 41 kg |
Alter | 10 bis 12 Jahre |
Fellfarben | hell- bis rotweizenfarben mit charakteristischem Ridge |
Herkunftsland | Simbabwe (ehemals Rhodesien) |
FCI Nummer | 146 |
FCI Gruppe | 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen |
FCI Sektion | 3: Verwandte Rassen |
Aufgaben | Jagd von Wild, daher ist der Jagdtrieb stark ausgeprägt; heute auch als Wach- und Familienhund geschätzt |
Geeignet für | aktive und erfahrene Hundebesitzer, die Zeit und Geduld haben, ihren Hund zu fördern und zu fordern. Bei Unterforderung sucht der Ridgback sich eigene Beschäftigungen, was sich durchaus mal in einem kaputten Sofa ausdrücken kann... |
Typische Krankheiten | Hüftgelenksdysplasie, Ellbogendysplasie, Degenerative Myelopathie, Hämophilie B, Osteochondrosis dissecans, Symmetrische Lupoide Onychodystrophie |
Geschichte des Rhodesian Ridgebacks
Der Rhodesian Ridgeback stammt aus dem Süden Afrikas, genauer aus Zimbabwe. Früher war dieses Land eine britische Kolonie names Rhodesien, woher der Rhodesian Ridgeback auch den ersten Teil seines Namen hat. Der zweite Teil des Namens setzt sich aus „ridge“ und „back“ zusammen, was übersetzt „Kamm“ und „Rücken“, also Rückenkamm bedeutet. Den Namen hat der Ridgeback dem Haarkamm auf seinem Rücken zu verdanken, der entgegen der Fellrichtung wächst und so das rassetypische Merkmal bildet.
Früher lebten die halbwilden Vorfahren des Ridgeback mit verschiedenen Völkern Südafrikas zusammen, dabei waren sie eher eigenständige Begleiter und keine klassischen Haustiere. Die Khoi-Khoi, wie sie die Einheimischen nannten, hatten schon den heute für den Ridgeback bekannten Aalstrich auf dem Rücken. Erstmals 1480 konnte man in einem portugiesischen Bericht von den Hunden mit dem Kamm auf dem Rücken lesen. Sie wurden als Haustiere der Hottentotten festgehalten und als sehr treue und robuste Hunde beschrieben.
Als mutiger Jagdhund diente er sogar bei der Löwenjagd, was ihm zu dem Spitznamen „ African Lion Dog“ verhalf. Die Hunde jagten den Löwen so lange, bis er müde wurde und hielten ihn in Schach, bis die Menschen sich näherten und ihn mit ihren einfachen Waffen erlegen konnten. Hierfür verlangte es robuste, mutige und starke Hunde, die auch eigenständig gut arbeiteten. Eigenschaften, die man noch heute beim Ridgeback vorfindet.
Im 19. Jahrhundert versuchten britische Kolonialherren mit ihren Hunden in Afrika jagen zu gehen. Die britischen Hunde, unter anderem Doggen, Mastiffs oder Greyhound, waren nicht an die Verhältnisse des Landes angepasst und sowohl die Hitze wie auch Parasiten machten den Hunden schwer zu schaffen, weshalb die Kolonialherren ihre Hunde mit den einheimischen Hunden verpaarten. Man versprach sich gute, robuste Jagdhunde mit einem idealen Spürsinn und bekam, worauf man hoffte: Den treuen, mutigen und zähen Rhodesian Ridgeback. Welche Hunderassen genau im Ridgeback enthalten sind, ist nicht geklärt.
Im Jahr 1922 wurde der Rassestandard für den Rhodesian Ridgeback aufgestellt, der sich nach dem Standard des Dalmatiners richtet und 1926 wurde die Rasse vom Kennel Union des südlichen Afrika anerkannt. Trotz seiner Jagdvergangenheit ist der Ridgeback in Deutschland bis heute nicht als Jagdgebrauchshund anerkannt.
Bilder vom Rhodesian Ridgeback
Interessantes und Wissenswertes
Rhodesian Ridgeback in Film und Fernsehen
In dem Abenteuerfilm „Die Spur des Windes“ zieht die junge Nonnie, gespielt von Reese Whitherspoon, mit ihren Eltern in die Nähe einer Wüste in Südafrika. Ihre Eltern werden überfallen und ermordet und das junge Mädchen beschließt mit ihren zwei Freunden 2000 Kilometer in die nächste Stadt zu wandern. Mit von der Partie ist ein Rhodesian Ridgeback, der den Kindern als treuer Begleiter zu Seite steht.
Auch in der Romanze „Der Jane Austen Club“ spielen Ridgebacks eine kleine Rolle. Eine der sechs Hauptcharaktere, Jocelyn gespielt von Maria Bello, züchtet die treue Hunderasse und wird stets von ihnen begleitet. Etwas kleinere Auftritte hatte der Ridgeback in dem Thriller „ Blood Diamond“ und dem Abenteuerfilm „Grizzly Falls“, wo die Jagdhunde nur jeweils kurz zu sehen sind.
Letzte Aktualisierung am 6.06.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Einige Prominente konnten sich für die intelligente Hunderasse begeistern: Patrick Swayze, Grace Kelly and Prince Rainier hatten einen Ridgeback und Anthony Kiedis, Sänger der Red Hot Chilli Peppers, soll sogar zwei haben.
Züchterverzeichnis Rhodesian Ridgeback
Unsere Steckbriefe werden im Laufe der Zeit noch um ein eigenes Züchterverzeichnis erweitert. Bis dahin kannst du auf den Internetseiten des Rhodesian Ridgeback Club Deutschland e.V. (RRCD), der Deutschen Züchtergemeinschaft Rhodesian Ridgeback e.V. (DZRR) oder dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) einen Züchter in deiner Nähe suchen:
Literaturtipps
Schöne Ratgeber rund um die Erziehung, Haltung und den Charakter der Rhodesian Ridgebacks findest du beispielsweise hier:
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Hinweise zur Haltung von Rhodesian Ridgebacks
Auch wenn es ein Zusammenleben vielfach vereinfachen würde: Nicht jeder Hund liest seine Rassebeschreibung! Das bedeutet, dass es sowohl wasserscheue Labrador Retriever gibt als auch faule Australian Shepherd. Und so ist auch nicht jeder Rhodesian Ridgeback ein mutiger Jäger.
Es kommt bei dem Zusammenleben mit deinem Hund also immer auf das einzelne Lebewesen an. Rassesteckbriefe können nur einen möglichen Hinweis auf den zukünftigen Charakter deines Vierbeiners geben.
Ganz allgemeine Hinweise, die du beachten und bedenken solltest, bevor du dir einen Hund ins Haus holst, findest du in diesem Ratgeber:
Hundeerziehung
Trotzdem der Rhodesian Ridgeback als ursprünglich mutiger Jagdhund gezüchtet worden ist, kann er mit der richtigen Auslastung und Erziehung auch fernab von Südafrika ein glückliches Leben führen. Wie jeder andere Hund auch, braucht ein Ridgeback dafür seinen individuellen Bedürfnissen entsprechende Beschäftigung und Training. Schon damit er sich nicht seine eigene Beschäftigung sucht, die Herrchen und Frauchen nicht gefallen wird.
Auf unseren Seiten rund um die Hundeerziehung findest du viele Tipps und Tricks. Eine Liste mit Trainern, die auf der Grundlage der positiven Verstärkung trainieren, findest du im Trainieren-statt-dominieren-Netzwerk.
Versicherungen
Der Rhodesian Ridgeback ist als Jagdhund gezüchtet worden. Je nachdem wie stark dieser ausgeprägt ist, wird er vielleicht nie ganz sicher abtrainiert werden. Wenn er im Jagdfieber losrennt und einen Unfall verursacht, können die Kosten dafür schnell sehr hoch werden. Daher gehört zu einem solchen Hund unbedingt mindestens eine gute Hundehalter-Haftpflicht. Ob und wie weit du zusätzlich noch eine Krankenversicherung benötigst, kann dir im Vorfeld natürlich niemand sagen. Sicherlich kannst du auch jeden Monat selber etwas Geld für den Fall der Fälle zurück legen.
Ist der Rhodesian Ridgeback ein Listenhund?
Ein sogenannter Listenhund gehört zu einer Hunderasse, bei der davon ausgegangen wird, dass diese grundsätzlich eine Gefährdung für Menschen und andere Tiere darstellt. Ihre Haltung ist mit bestimmten Auflagen verbunden oder sogar verboten. Um welche Rassen es sich dabei handelt welche Auflagen es gibt, findest du in diesem Artikel beantwortet: Was sind eigentlich Listenhunde?
Nun zur Beantwortung der Frage: Ist der Rhodesian Ridgeback ein Listenhund?
Nein. Auch wenn die Rasselisten in Deutschland vielfach diskussionswürdige Inhalte bieten, wird der Rhodesian Ridgeback nur in einem Kanton der Schweiz aber nicht in Deutschland als potentiell gefährlich angesehen. Trotzdem er ein mutiger Jagdhund ist, geht kaum eine Bedrohung der Sicherheit der Bevölkerung durch Angriffe seitens des Rhodesian Ridgeback aus.
Hast Du Dein Leben schon einmal mit einem Ridgeback geteilt?
Dann freuen wir uns auf einen Kommentar!
Auch Hinweise, Anmerkungen oder Ergänzungen rund um diese spannende Hunderasse sind immer willkommen.
Bildcredit: (c) Reddogs - Fotolia.com
Unser ridgeback ist 18 monate. Seit kurzem ist er schnell müde. Nach einer Stunde laufen ,möchte er nicht mehr so recht.beim radfahren zog er immer sehr sehr schnell.Nun muss man ihn schon nach einer halben Stunde fast ziehen.was kann das sein?
Unser ridgeback ist 18 monate. Seit kurzem ist er schnell müde. Nach einer Stunde laufen ,möchte er nicht mehr so recht.beim radfahren zog er immer sehr sehr schnell.Nun muss man ihn schon nach einer halben Stunde fast ziehen.was kann das sein?
Hallo Margit,
das kann alles und nichts sein und das einzige, was wir aus der Ferne dazu sagen können ist: Bitte geh zum Tierarzt mit Deinem Ridgeback und lass ihn gründlich gesundheitlich durchchecken!
Alles Gute für Euch
Steffi