Spondylose beim Hund

Die Spondylose (Spondylosis deformans) ist eine Erkrankung der Wirbelsäule, die vor allem bei älteren Hunden häufiger vorkommt. Sie tritt meist schleichend auf und wird erst im fortgeschrittenen Stadium bemerkt.

Entstehung der Erkrankung

Die Spondylose entsteht durch degenerative Veränderungen (nicht durch Entzündungen) an der Wirbelsäule. Es ist eine krankhafte Veränderung (Verkalkung) an der Wirbelsäule, die meist durch Verschleiß entsteht. Es bilden sich knöcherne Zubildungen in Form von Schnabelbildung, Spornbildung, Randwulstbildungen und Knochenspangen aus. Meist entstehen die Zubildungen an der ventralen (=bauchwärts) Seite der Wirbelkörpers. Die Verknöcherungen können prinzipiell überall an der Wirbelsäule auftreten. Der Lendenwirbelsäulenbereich ist jedoch am häufigsten betroffen.

Vielleicht fragst du dich jetzt, wie diese Zubildungen an der Wirbelsäule entstehen?

Die Wirbelsäule des Hundes ist im Hals- und Lendenbereich sehr beweglich. Im Vergleich dazu ist der Brust- und Kreuzwirbelbereich eher steif. Genau diese Stellen, also der Übergang von der Halswirbelsäule zur Brustwirbelsäule, von der Brustwirbelsäule zur Lendenwirbelsäule und von der Lendenwirbelsäule zum Kreuzwirbel sind die „Schwachstellen“ der Wirbelsäule des Hundes. Hier treten die krankhaften „Umbauprozesse“ am häufigsten auf. Der Körper sorgt durch die knöchernen Zubildungen dafür, dass die „Schwachstellen“ stabilisiert werden und die einwirkenden Kräfte gedämpft werden.

Die Spondylose wird in vier Grade eingeteilt. Grad 1 bis Grad 3 ist schmerzfrei und bleibt meist unbemerkt. Erst im Grad 4, wenn sich die Enden der einzelnen Knochenzubildungen berühren, entstehen akute, meist hochgradige Schmerzen. Verbinden sich die Knochenzubildungen der einzelnen benachbarten Wirbel miteinander, versteift sich die Wirbelsäule.

Symptome der Spondylose

Viele Hunde leben viele Jahre unbemerkt mit einer Spondylose. Erst im fortgeschrittenen Verlauf zeigen die meisten Hunde folgende Symptome:

  • Bewegungsunlust, steifer Gang
  • Treppensteigen wird verweigert
  • Unlust, ins Auto zu springen
  • Berührungsempfindlich im Lendenwirbelbereich, teilweise mit aggressiven Abwehrreaktionen
  • Schmerzen
  • Schmerzen beim Strecken der Hintergliedmaßen
  • Die Rute hängt schlaff herab
  • Benagen der Haut an den betroffenen Stellen
  • Lahmheit der Hintergliedmaßen (ein- oder beidseitig)
  • Harn- oder Kotabsatzstörungen
Kleiner Jack Russel sitzt auf einem blauen Wackelbrett
Beim Tierphysiotherapeuten wird dein Vierbeiner professionell unterstützt

Behandlung

Die Spondylose kann nicht geheilt werden. Jedoch kann der Verlauf verlangsamt werden oder der Entstehung präventiv entgegengewirkt werden. In einer akuten Phase mit starken Schmerzen kann der Tierarzt klassisch mit einem Schmerzmittel helfen.

Wende dich auch an eine Physiotherapie für Hunde. Damit kannst du deinen Hund optimal unterstützen. Behandlungen wie Massagen, Wärmetherapie, manuelle Therapie, Unterwasserlaufband, Akupunktur, passive und aktive Bewegungsübungen und die Lasertherapie lindern bei deinem Hund die Schmerzen und stärken die Muskulatur. Manche Therapeuten verleihen auch Tens- oder Lasergeräte gegen eine Gebühr.

Was kannst du selbst für deinen Hund tun?

Lege rutschige Böden mit Teppichen aus, lass deinen Hund nicht ins Auto oder auf das Sofa springen, vermeide Spiele und Sport mit abrupten Wendungen und Stopps und achte darauf, dass dein Hund nicht an der Leine zieht.

Übungen für zu Hause, die du auch vorbeugend einsetzen kannst. 

Du besitzt bestimmt eine Wärmflasche oder eine Rotlichtlampe. Diese kannst du super einsetzen, um die Muskulatur zu entspannen. Massiere deinen Hund. Fast alle Hunde liebe eine sanfte, entspannende Massage. Du kannst deinen Hund mit deinen Händen oder auch mit einer weichen Bürste massieren. Lasse dir gegebenenfalls von deinem Tierphysiotherapeuten zeigen, wie du deinen Hund massieren kannst.

Mit isometrischen Übungen kannst du die Muskulatur deines Hundes trainieren, ohne diese zu bewegen. Durch die Ausübung von sanftem Druck erreichst du dieses einfach und effektiv.

Aktive Bewegungsübungen haben nicht nur einen guten therapeutischen Effekt. Sie machen Hund und Mensch auch unglaublich viel Spaß. Hierfür brauchst du keine Profiausrüstung. Nutze einfach deine Haushaltsgegenstände, wie Besen, Matratzen und Co. oder Äste und was dir der Wald sonst noch zu bieten hat. Lass deinen Hund über die Stangen laufen oder lass ihn mit den Vordergliedmaßen oder allen vier Gliedmaßen auf einer Matratze oder ein Balance-Board stehen.

Führe einfache Übungen durch, die die Wirbelsäule deines Hundes entspannen. Hierfür eignen sich hervorragend Übungen, in denen dein Hund deiner Hand mit einem Leckerchen folgen muss. So kannst du das Tempo bestimmen und sorgst dafür, dass die Bewegungen nicht hektisch ausgeführt werden. Eine einfache und beliebte Übung ist zum Beispiel die Sitz-Steh-Übung.
Achte bei den aktiven Bewegungsübungen auf einen rutschfreien Untergrund. Übe in kleinen Einheiten und überfordere deinen Hund nicht.

Nutze den Sommer und gehe schwimmen mit deinem Hund. Hierdurch baut sich die Muskulatur optimal auf und wird gestärkt. Je stärker die Muskulatur deines Hundes ist, desto besser wird die Wirbelsäule entlastet.

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Ernährung

Achte darauf, dass dein Hund nicht übergewichtig ist. Jedes Gramm zu viel belastet den Bewegungsapparat zusätzlich. Lass dich gegebenenfalls beraten, wie du das Gewicht bei deinem Hund reduzieren kannst. Ein Tipp von mir: Schau dir genau die Zusammensetzung deiner Hundeleckerli an. Nicht selten ist hier Zucker versteckt, der leicht zu Übergewicht führt.

Fazit

Du weißt nun, wie schleichend die Spondylose entstehen kann. Achte deshalb gut auf das Gangbild deines Hundes. Je früher du deinen Hund mit einfachen Maßnahmen unterstützt, desto länger ist er schmerzfrei und kann ein glückliches Hundeleben führen. Bleib geduldig, nur durch langfristiges Dranbleiben kannst du einen guten Erfolg erzielen. Überfordere deinen Hund jedoch nicht. Kleine Übungseinheiten sind am effektivsten. Du wirst merken, wieviel Spaß dein Hund hat, wenn er mit dir arbeiten darf.

 

Hat dein Hund Spondylose? Unterstützt du ihn bereits?

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Über die Autorin

Ich bin Natalie, ausgebildete Tierphsyiotherapeutin und Tierheilpraktikerin. Ich lebe seit meiner Kindheit mit unterschiedlichen Tieren zusammen. Aktuell mit einem Hund, 4 Laufenten und jeder Menge Fische. Seit über 10 Jahren ist die traditionell chinesische Medizin meine große Leidenschaft. Willst du noch mehr über mich erfahren? Web: www.natalie-klug.com

Bild:

(c) Martin Schlecht - fotolia.com
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