Bestimmt hast du schon einmal einen Hamster gesehen. Doch was genau ist ein Hamster? Der Goldhamster ist größer als eine Maus aber kleiner als ein Meerschweinchen. Seinen Namen verdankt er seinem goldbraunen Fell.
Allgemein sind Hamster dämmerungs- und nachtaktiv und möchten deshalb durch den Tag in Ruhe gelassen werden. Sobald die Kleinen aber einmal wach sind, entpuppen sie sich als sehr aktive und neugierige Tierchen.
In diesem Ratgeber liest du alles, was es zu den Goldhamstern zu wissen gibt!
Steckbrief
Name: Syrischer Goldhamster (Mesocricetus auratus)
Einordnung: Nagetiere / Mäuseverwandte
Familie: Wühler
Gewicht: 100-220 Gramm wobei Weibchen meist etwas schwerer sind als Männchen
Länge: Weibchen ca. 18 cm / Männchen ca. 19 cm
Lebensart: Einzelgänger / dämmerungs-und nachtaktiv
Lebenserwartung: 2-3 Jahre
Besonderheit: Teddyhamster sind Goldhamster mit langen Haaren, wobei Männchen komplett langhaarig sind und Weibchen nur im hinteren Teil einen verstärken Haarwuchs haben.
Hinweis: Viele Hamsterhalter wecken den Hamster täglich mehrmals, weil sie ihn tagaktiver haben wollen. Für den Hamster bedeutet dieses Vorgehen aber purer Stress, weshalb der Nager nur im absoluten Notfall aus dem Tiefschlaf geholt werden sollte.
Ursprung und Geschichte des Goldhamster
Im Jahre 1839 wurde der Goldhamster erstmals vom britischen Zoologen «George Waterhouse» in der syrischen Stadt «Aleppo» entdeckt. Zu dieser Zeit nannte man das doch sehr kleine Tier «Circetus auratus» was übersetzt «goldener Hamster» bedeutet. Einige Jahre später, ungefähr 1930 entdeckte man bei einer Exkursion in der syrischen Wüste einen Hamsterbau mit jungen Hamstern. Der Professor der Führung nahm die kleine Familie mit 12 Tieren mit. Leider überlebten aber nur vier der Nager den Transport. Schnell wurde herausgefunden, dass sich Hamster sehr schnell vermehren. Schon bald fanden so viele Tierchen ein schönes Zuhause bei einer Familie.
Ende 1930 bekamen die Tiere dann den endgültigen Namen: Mesocricetus auratus, goldfarbener Mittelhamster. Die Bezeichnung «Mittelhamster» entstand, da die Goldhamster kleiner sind als Feldhamster aber größer als die sogenannten Zwerghamster.
Nach Europa kamen die Kleinen aber erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Aufgrund der pflegeleichten Art, der schnellen Vermehrung und der leichten Zähmung sind die Tierchen hier zu Lande sehr bekannt. Auch werden sie oftmals für medizinische Versuche verwendet.

Hamsterarten
Hamster werden in zwei Arten aufgeteilt:
Goldhamster
- Syrischer Goldhamster
Zwerghamster
- Campbell Hamster
- Chinesische Streifenhamster
- Dsungarische Zwerghamster
- Hybride
- Roborowski Zwerghamster
Mehr über die einzelnen Hamsterarten und deren Charaktere erfährst du bei den Hamsterarten.
Die Sinne des Hamsters
Sehen
Mit den vorstehenden, schwarzen Augen sieht er zwar nicht sehr scharf, aber er hat damit einen großen Sehwinkel (108 Grad). Dadurch kann er frühzeitig Gefahren erkennen und flüchten. Allerdings sind Hamster höhenblind, weshalb sie die Sicherheit in Höhlen suchen.
Hören
Hamster hören sehr gut, sogar bis in den Ultraschallbereich. Außerdem können Hamster Menschen anhand ihrer Stimme erkennen, weswegen sie Fremde schnell bemerken und dort oft weniger zutraulich sind.
Tasten
Mit ihren Schnurrhaaren können Hamster gut Hindernisse erkennen oder prüfen, ob sie durch schmale Spalten und Ritze hindurch passen.
Riechen
Dieser Sinn ist bei Hamstern äußert gut ausgebildet. Sie erkennen Menschen und andere Lebewesen hauptsächlich an deren Geruch.
Anatomische Besonderheiten
Die Backentaschen
Die Backentaschen eines Hamsters sind dehnbare Hautsäcke, die sich seitlich hinter seinem Mund befinden. In ihnen transportiert der Hamster Futter, das er nicht gleich auffrisst. Er kann in ihnen so viel Nahrung unterbringen, dass sich in gefülltem Zustand der Umfang seines Kopfes verdoppelt. Die Backentaschen werden auch verwendet, um seinem Gegner zu imponieren, zu diesem Zweck bläst der Hamster sie mit Luft auf. Das lässt ihn größer erscheinen und Gegner weichen wegen dieser vermeintlichen Größe schneller zurück.

Die Zähne
Hamster haben 2 kräftige Schneidezähne und 6 anliegende Backenzähne. Anders als z.B. beim Menschen hören die Schneidezähne nie auf zu wachsen. Sie schleifen sich fortlaufend beim Fressen ab und schärfen sich ständig selber. Als Nager haben Hamster auch eine besonders gut ausgeprägte Kaumuskulatur.
Der Magen
Der Magen ist in zwei Kammern unterteilt. Im Vormagen wird die Nahrung schon teilweise zersetzt. Vollständig verdaut wird sie dann im Hauptmagen.
Die Beine
Mit den muskulösen Vorderbeinen klettert und gräbt des Hamster. Die schwächeren Hinterbeine sind ihm als Stütze beim Klettern und Graben nützlich. Er stützt sich mit diesen oftmals ab und greift mit den Vorderbeinen zu.
Der Hamsterkauf
Bevor du dich für einen Kauf entscheidest, solltest du dir über die Folgen im Klaren sein. Folgende Dinge sind besonders zu beachten:
- Hamster sind nachtaktiv, was bedeutet, dass sie am Tag ihre Ruhe haben möchten
- Es braucht viel Zeit und Geduld bis ein Hamster handzahm ist
- Die Pipi-Ecke und die Futterkammer muss regelmässig sauber gemacht werden. Zusätzlich sollte der Sand ab und zu gesiebt werden.
Als weiteres solltest du dir gut überlegen, woher du den Hamster haben möchtest. Dir muss bewusst sein, dass du eine unnötige Vermehrung förderst, wenn du einen Hamster in einer Zoohandlung kaufst. Alternativ empfiehlt sich deshalb im Internet nach einem guten Züchter oder einer Pflegestelle Ausschau zu halten.
Hast du dich trotzdem für den Kauf in einer Zoohandlung entschlossen, musst du darauf achten, dass es dem Tier gut geht. Einen gesunden Hamster erkennst du am glatten und glänzenden Fell. Die Augen sind blank und haben keinen Ausfluss und die Nase ist trocken. Zusätzlich ist eine saubere Afteröffnung wichtig. Der Hamster sollte auf dich einen munteren Eindruck machen, wobei dieser nach dem Tiefschlaf nicht immer direkt gewährt ist. Bei der Wahl der Zoohandlung sollte zusätzlich darauf geachtet werden, dass Hamster nur am Abend verkauft werden, so dass die Nager durch den Tag ihren Schlaf halten können.
Anders ist dies bei Züchtern und Pflegestellen, diese schauen, dass die Tiere nur gesund und munter abgegeben werden und Informieren dich, falls es dem Tier nicht gut geht. Auch können diese dich über den Charakter des Tieres informieren. Zusätzlich kannst du einem Notfalltierchen ein neues Heim geben.
Stimmt bezüglich des ersten Eindrucks des Tieres alles, muss du dich entscheiden, welches Geschlecht du haben möchtest. Man sagt zwar, dass Männchen schneller Handzahm werden und Weibchen aktiver sind, wobei aber kein sehr großer Unterschied bekannt ist. Das Geschlecht spielt deshalb bei Hamstern kaum eine Rolle, weshalb du dich für den Hamster, der dich am meisten anspricht entscheiden solltest.
Hast du dich für ein Tier entschieden, ist es wichtig, dass du sein gebautes Nest und ein Teil der Einstreu mit nach Hause nimmst. So ist es für den Goldhamster einfacher, sich im neuen Zuhause einzuleben.

Den richtigen Käfig wählen
Der Käfig für einen Goldhamster muss mindestens 100×50 cm gross sein, wobei größer immer besser ist. Es gibt vier verschiede Typen für Hamsterkäfige:
Gitterkäfig
Wird für die Haltung von Hamstern nicht empfohlen, da nicht genügend Einstreu verstreut werden kann und der Hamster an den Gitterstäben hochklettern kann. Hamster sind keine Kletterer und können sich beim herunterfallen stark verletzen.
Holzterrarium
Hamster sind Nager, weshalb du davon ausgehen musst, dass das Holz angeknabbert wird, wenn dies nicht versiegelt ist. Zusätzlich markieren die Tiere ihr reich, was zu üblem Geruch führen kann. Ein weiterer Aspekt ist, dass ein Holzkäfig nicht genug gut belüftet wird, weshalb zusätzliche Lüftungsquellen eingebaut werden müssen. Ein weiterer Nachteil ist es, dass Parasiten sich sehr schnell einnisten können und bei einem Milbenbefall der Käfig komplett entsorg werden muss.
Aquarium
Beim Aquarium hast du den Vorteil, dass die Reinigung sehr einfach ist und du sehr viel Einstreu verteilen kannst. Der Nachteil besteht aber darin, dass du nur von oben herab in den Käfig fassen kannst. Dies wirkt für einen Hamster sehr bedrohlich, da seine Gegner ebenfalls von oben angreifen.
Glasterrarium
Auch bei dieser Art von Käfig ist die Reinigung sehr einfach. Der Einzige Nachteil ist, dass die Einstreukante oftmals nicht höher als 10 cm ist. Durch den Einbau einer Plexiglasscheibe kann die Problematik aber umgangen werden. Die Käfige sind zwar etwas teurer, für den Hamster aber eindeutig am geeignetsten.
Hamster müssen darauf achten, dass ihre Schneidezähne nicht zu lange werden. Deshalb ist es wichtig, dass du auf korrekte Materialien achtest. Auch musst du dir im Klaren sein, dass das eine oder andere zerknabbert wird und deshalb ersetzt werden muss. Gegenstände aus Plastik haben im Käfig deshalb nichts verloren.

Der richtige Standort
Ein Hamster braucht tagsüber Ruhe, weshalb er einen Platz braucht, wo er ungestört träumen kann. Die ideale Raumtemperatur dafür ist 18-26 Grad. Direkte Sonnenlage sollte dabei vermieden werden.
Es sollte darauf geachtet werden, dass das Zimmer keine Zugluft hat, da sich der Hamster daran sehr schnell erkälten kann. Die Ideale Luftfeuchtigkeit beträgt zwischen 40 und 60%.
Das Häuschen
Hamster lieben es, ein Häuschen im Käfig zu haben, wo drin sie ihr Nest bauen können. Dabei wird ein Haus aus Holz wärmstens empfohlen. Am geeignetsten sind hier sogenannte «Mehrkammernhaus», bei welcher kein Boden vorhanden ist und der Deckel für die Reinigung abgenommen werden kann. Alternativ können auch Häuschen aus Ton oder Keramik verwendet werden.
Was im Käfig auf keinen Fall fehlen darf, sind verschieden Materialien wie unparfümiertes und unbedrucktes Toilettenpapier und Kapokwolle, so dass sich der Hamster ein kuschliges Heim einrichten kann.
Der Einstreu
Das in Zoohandlungen erhältliche Kleintiereinstreu ist besonders saugfähig und frei von Schadstoffen. Wichtig ist, dass du möglichst viel vom Einstreu im Käfig verteilst, so dass der Hamster genug Möglichkeiten hat, sich Höhlen und Durchgänge zu buddeln. Die Mindesthöhe für den Einstreu beträgt bei Mittelhamster 20 cm.
Dr. Stephan Lutz weist darauf hin dass
normale Kleintierstreu fatal für die Zuchtvariante, den Teddyhamster
ist.
Die Holzspäne verfangen sich im Fell und verknoten sich böse. Teilweise muss man dann große Teiles des Fells wegschneiden. Grundsätzlich sollte man beim Teddyhamster ausschließlich Hanfstreu verwenden.
Futter- und Trinkgefäss
Ein Futtergefäß ist sollte dies aus Keramik oder Porzellan bestehen, wobei Frischfutter darin serviert werden kann. Trockenfutter kann aber auch ganz einfach im ganzen Käfig zerstreut werden, so dass sich der Hamster das Futter verdienen muss.
Als Trinkgefäß kann eine Nippel Tränke an den Gitterstäben befestigt werden, wobei sich ein kleiner Napf aufgrund der Körperhaltung besser dafür eignet.
Beschäftigungsmöglichkeiten
Der Hamster mag es zwar sehr zu klettern, jedoch muss im Käfig immer für Abwechslung gesorgt sein. Dafür gibt es viele Möglichkeiten
- Äste im Käfig verteilen und zwischen die Gitterstäbe klemmen, so dass der Hamster klettern und entdecken kann (Dabei muss darauf geachtet werden, dass du nur ungiftige Äste wie die von Obstbäumen, Eiche, Erle, Holunder oder Weide nimmst).
- Höhlen aus Holz, Keramik oder Ton können im Käfig als Unterschlupf verteilt werden (Höhlen brauchen einen Mindestdurchmesser von 8 cm)
- Holztreppen können als Weg zu höheren Stockwerken genutzt werden
- Holzspielzeuge sorgen für eine tolle Abwechslung im Käfig
- Auslauf im Zimmer zu haben, ist für jeden Hamster ein tolles Erlebnis. Dafür können verschiedene Gegenstände auf dem Boden platziert werden, womit sich der Hamster beschäftigen kann. Achte bitte darauf, dass keine Kabel und spitze Gegenstände auf dem Boden liegen.
- Ein Hamsterrad ist für jeden Hamster ein sehr tolles Erlebnis. Das Rad muss im Käfig einen festen Platz bekommen oder beim Auslauf als zusätzliches Highlight bereitgestellt werden. Der Durchmesser des Rades sollte bei einem Mittelhamster die Größe von 28 cm nicht unterschreiten.
- Ein Sandbad ist für jeden Hamster sehr wichtig, da er damit sein Fell pflegt. Bitte nimm dafür einen spezielles Badesand für Nager und nicht den grobkörnigen Vogelsand. Die Mindestmaße für die Grundfläche sind 20×20 cm, wobei eine Mindesthöhe von 10 cm empfohlen.
Hier findest du eine Checkliste für eine artgerechte Haltung: Checkliste Goldhamsterhaltung

Die Eingewöhnung
Der Hamster ist oftmals nach dem Transport und der neuen Umgebung verwirrt, weshalb du ihn ca. 5-7 Tage Zeit für sich lassen solltest. Dabei empfiehlt sich, den Käfig mit einem hellen Tuch abzudecken, damit der Hamster das neue Zuhause in Ruhe erkunden kann. Um sich heimisch zu fühlen, markiert der Hamster seinen Wohnraum mit seinem Geruch aus den Seitendrüsen.
Der Hamsterbau
Der Eingang in den Hamsterbau wird Fallröhre genannt. Dabei handelt es sich um Gänge, die sehr steil in den Bau hineinführen. Außerdem gibt es flachere Schlupfröhren, diese werden auch als Ausgang verwendet. Im Bau selbst gibt es drei wichtige getrennte Bereiche: Die Kotkammer, die Wohn- oder Nestkammer und die Vorratskammer zur Futterlagerung. Jeder Hamster hat seinen eigenen Bau, da sie Einzelgänger sind. Nach der Paarung im Bau des Weibchens vertreibt dieses das Männchen sofort wieder aus dem Bau.
Die Zähmung
Sobald sich der Hamster im Käfig eingelebt hat, kann mit der Zähmung des Tierchens begonnen werden. Als Erstes kannst du dazu einfach einmal deine Hand in den Käfig strecken. Hamster sind sehr neugierige Tiere und werden die Hand schnell einmal beschnuppern und sich den Geruch einprägen. Dabei kannst du mit dem Tier sprechen, so dass sich der Nager gleichzeitig an die Stimme gewöhnen kann.
Als weiteren Schritt kannst du dir eine Nuss zwischen zwei Fingerspitzen klemmen, wobei du diese nicht gleich loslassen musst, wenn der Hamster dir die Nuss wegnehmen möchte. Der Nager wird dann versuchen, die Nuss direkt aus deiner Hand zu knabbern.
Sobald der Hamster vertrauen gefunden hat, kannst du ihn liebevoll streicheln. Dies muss aber immer so passieren, dass der Hamster darauf vorbereitet ist. Fasse den Hamster niemals von Hinten an! Es kann sein, dass er dadurch erschrickt und verschwindet.
Empfohlen wird, dass du dich täglich gegen Abend, immer zur etwa selben Zeit mit dem Hamster befasst. Der Kleine wird so sehr schnell sein ganzes Vertrauen schenken.
Dir muss jedoch klar sein, dass nicht jeder Hamster handzahm wird. So wie wir Menschen, hat jedes Tier einen anderen Charakter. In solch einem Fall kannst du einfach die Käfigtüre öffnen und mit ein paar Leckerlis eine Spur zu einer kleinen Schachtel legen. Hat der Nager die Schachtel 2-3 mal inspiziert, kann er damit ins Auslaufzimmer gebracht werden. Dieses Vorgehen wird auch «Hamstertaxi» genannt.
Was tun, wenn ein Hamster einmal zubeißt?
Vor allem in der Zähmungsphase kann es vorkommen, dass ein Hamster zubeißt. Dabei darfst du auf keinen Fall erschrecken und die Hand zurückziehen. Der Hamster würde sich vor Angst verstecken und die Zähmung muss von vorne gestartet werden.
Sollte der Hamster aus einem anderen Grund zubeißen, ist es ebenfalls wichtig, dass du versuchst ruhig zu bleiben und das Tier nicht erschreckst. Sollte sich der Nager außerhalb des Käfigs befinden, empfiehlt es sich einen Lederhandschuh anzuziehen und das Tier sorgfältig in das sichere Gehege zurück zu bringen.
Wenn du eine offene Wunde hast, ist es wichtig, dass diese desinfiziert wird. Schmerzt die Wunde auch nach Tagen noch oder ist diese gerötet, musst du die Verletzung auf jeden Fall einem Arzt zeigen. Hier besteht die Gefahr einer Blutvergiftung.

Auslauf in der Wohnung
Jedem Hamster muss regelmäßig Auslauf gewährt werde. Für die Erkundungstour ist ein Zimmer perfekt geeignet. Wichtig dabei ist, dass du den Hamster nicht alleine lässt. Du kannst ihn beobachten, wie er sich hinter Gegenständen versteckt oder neue Spielsachen testet, die du ihm vorher bereitgestellt hast.
Wichtig ist auch, dass sich der Hamster nicht in Gefahr begibt. Hier eine Aufzählung von Dingen, die beim Auslauf nicht in Hamsternähe sein sollten:
- Elektrokabel
- Gefäße mit Wasser (Ertrinkungsgefahr)
- heiße Gegenstände (Verbrennunsgefahr)
- Pflanzen (Vergiftungsgefahr)
- spitze Gegenstände (Verletzungsgefahr)
Was tun, wenn der Hamster entwischt?
Goldhamster sind sehr schnelle und flinke Tierchen. Entwischt dir ein solcher, ist es nur schwer, ihn wieder einzufangen. Die Türe des Auslaufzimmers sollte deshalb immer geschlossen sein. Auch ist vom Auslauf im Garten abzuraten.
Wenn du nicht weißt, wo sich der Hamster befindet, ist es am sinnvollsten, wenn du in jedes Zimmer Nüsse oder ähnliches verteilst und die Türe schließt. In dem Raum, wo das Futter weg ist, befindet sich der Hamster. Nun muss nur noch der Käfig mit offener Tür hineingestellt werden und der Hamster wird von alleine wieder zurück in sein Nest finden. Sollte dies nicht der Fall sein, kann eine Lebendfalle im Sinne von einem Eimer mit Futter aufgestellt werden. Der Hamster kommst nicht von alleine raus und kann so zurück befördert werden.
Auslauf im Garten
Auf Auslauf im Garten muss aus folgenden Gründen vollkommen verzichtet werden:
- Der ungewohnte Wind kann zu Erkältungen führen
- Die Temperatur ist draußen oftmals anders als drinnen, was für den Hamster Stress bedeutet
- Parasiten werden draußen schneller aufgelesen
- Im Garten lauern viele Gefahren, was für den Hamster Stress bedeutet
- Hamster wollten durch den Tag schlafen und sollten dabei nicht geweckt werden.
Die Körperpflege
Hamster sind sehr reinliche Tiere. Nach dem Aufwachen putzen sie sich erst einmal sehr gründlich am ganzen Körper. Das machen sie, um ihr Fell glatt zu streichen und um es zu ordnen, denn dann wärmt es sie besser. Um sich zu putzen, zeigen sie ganzen Körpereinsatz. Sie benutzen fast alle Gliedmaßen, um auch alle Stellen zu erreichen, was oftmals ein lustiges Bild ergibt.
Die Reinigung des Käfigs
Hamster sind sehr saubere Tiere und legen auf ihr Eigenheim großen Wert. Oftmals richten sie sich deshalb eine eigene Klo-Ecke ein.
Putzplan
Täglich: Klo-Ecke säubern, Hamsternest nach Futterresten absuchen und diese entfernen.
Der Einstreu sollte niemals vollständig entfernt werden. Ausnahmen dabei sind Parasitenbefall oder Tod des Tieres.
Die korrekte Ernährung
Oftmals enthalten Futtermischungen aus der Zoohandlung zu viele fetthaltige und zuckerhaltige Zutaten, was zu Übergewicht und Kranksein beim Hamster führen kann. Der Nager ist sich von Natur aus gewohnt, verschiedene Getreidearten, sowie Gräser, Kräuter, Hülsenfrüchte und Kleinsämereien zu sich zu nehmen. Deshalb ist es ratsam, Futter über spezialisierte Onlineshops zu bestellen. Hier ein paar Tips:
Pro Tag kannst du dem Nager ca. 1-2 Esslöffel Futter im Käfig verteilen. Wie auch in der Wildnis, hat so der Hamster die Aufgabe sein Futter selbstständig zu suchen und in Sicherheit zu bringen.
Hinweis: Viele Hamsterhalter legen dem Hamster als Ergänzung einen Salz- oder Mineralstein ins Käfig. Wie bei uns Menschen ist zu viel Salz für Nager nicht gut. Mit dem richtigen Futter, wird der Bedarf an Salz und Mineralstoffen abgedeckt, weshalb ein solcher Stein im Käfig völlig unnötig ist.

Die Gesundheit des Goldhamsters
Krankheiten bei Hamstern
Um Krankheiten des Hamsters vorzubeugen, solltest du verschiedene Haltungsfehler vermeiden:
- Zugluft
- unsauberer Käfig
- schlechtes oder einseitiges Futter
- zu hohe/geringe Luftfeuchtigkeit
- häufige Ruhestörungen während des Schlafes
- paarweise Haltung bedeutet für die Nager stress, da es sich bei Hamstern um Einzeltiere handelt.
Wenn du aufpasst, keine derartigen Haltungsfehler zu begehen, wird das der Gesundheit des Hamsters auf jeden Fall zuträglich sein. Doch auch dann kann er natürlich trotzdem krank werden. Das erkennst du beispielsweise an folgenden Symptomen:
- kahle Stellen im Fell
- Niesen und Röcheln
- Abmagerung
- flüssiger Kot
- Humpeln
- Hautrötungen und dauerndes Kratzen
- lichtscheu
- frisst nicht
- lustlos
Hinweis: Ein Hamster zeigt sein Leiden wie die meisten Haustiere erst sehr spät. Beobachtest du solche Erscheinungen, solltest du deshalb schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.
Unser Fazit zum Goldhamster
Hamster sehen süß aus, sind flink, fühlen sich kuschelig an und erzeugen relativ wenig Dreck. Das klingt nach dem perfekten Haustier für begeisterungsfähige Kinderherzen. Leider sind die kleinen Hamster beim näheren Betrachten doch nicht so perfekt, wie es der erste Anschein glauben macht.
Goldhamster sind, wie alle Hamsterarten, nachtaktiv und viele der kleinen Nager reagieren sehr empfindlich auf Zugluft und Temperaturunterschiede. Bis Hamster so richtig handzahm und zutraulich sind, brauchst du viel Geduld und dies vor allem in den Abend- und Nachtstunden, denn tagsüber schläft er lieber. Zudem müssen du (oder die Kids) unbedingt darauf achten, dass alle Türen geschlossen sind, sobald der Hamster seinen Käfig verlassen darf. Auch wenn die kleinen Nager mit den dicken Backen auf den ersten Blick etwas unbeholfen wirken, können sie unglaublich schnell in der kleinsten Ecke verschwinden.
Wenn du dir aber darüber im klaren bist, dass ein Goldhamster vor allem Nachts in den Tag startet, er deine Aufmerksamkeit und jede Menge Abwechslung liebt und er dich mit viel Geduld und Fürsorge kennen lernen darf, dann wird sich der kleine Nager sicherlich schnell wohl fühlen. Im Gegensatz zu vielen anderen Nagern hat der Goldhamster zumindest einen großen Vorteil, er fühlt sich als Einzelgänger alleine sehr wohl. Du musst dir also keine Hamstergruppe zulegen.
Überlegst Du dir schon länger einen Goldhamster bei Dir aufzunehmen und hast noch spezielle Fragen?
Oder besitzt Du bereits einen Hamster und hast ihm einen ganz besonderen Käfig/ bzw. Käfigbestandteile gebaut?
Dann freuen wir uns über Deine Fragen und Kommentare.
Guten Tag,
eine tolle Vorstellung des Goldhamsters mit allem, was man über den kleinen Gesellen wissen sollte. Dickes Kompliment. Besonders die Infos zu den Sinnen ist erstklassig, da habe ich auch noch das ein oder andere neue erfahren.
Allerdings solltet ihr noch einen Punkt ergänzen:
Ihr empfehlt Kleintierstreu, was prinzipiell auch gut ist. Jedoch ist normale Kleintierstreu fatal für die Zuchtvariante, den Teddyhamster. Die Holzspäne verfangen sich im Fell und verknoten sich böse. Teilweise muss man dann große Teiles des Fells wegschneiden. Grundsätzlich sollte man beim Teddyhamster ausschließlich Hanfstreu verwenden. Vielleicht wollt ihr das noch ergänzen?
LG, Dr. Stephan Lutz
Guten Tag,
das haben wir gerne gemacht. Vielen Dank für den Hinweis :-)
LG
Steffi
Guten Tag,
toller Artikel, allerdings führt der Link der Nager-Küche zu einer anstößigen Seite. Wäre toll, wenn Sie das rausnehmen, vor allem da hier sicher auch Kinder lesen.
LG
Hallo Veronika,
danke für deinen Hinweis. Da hat der Seitenbereiter die Seite wohl verkauft.
Ich habe den Link sofort entfernt.
Viele Grüße
Alica vom Redaktionsteam