Hundebesitzer kennen es alle: Auf dem Heimweg vom Spaziergang springt man noch schnell in den Supermarkt. Oder der Hund kann noch nicht allein Zuhause bleiben, daher wartet er im Kofferraum, während man Freunde besucht oder im Kino ist.
Doch das Auto kann schnell zu einer gefährlichen und sogar tödlichen Falle für den Hund werden.
Worauf du unbedingt achten solltest, wenn du deinen Hund im Auto lassen willst und wie du ihn daran gewöhnst, entspannt allein im Auto zu bleiben, kannst du hier nachlesen.
Achtung im Sommer: Gefahrenquelle Sonne!
Entscheidend, ob und wie lange dein Hund im Auto bleiben kann, ist aber vor allem das Wetter. Denn bei strahlendem Sonnenschein kann das Auto innerhalb kürzester Zeit extrem aufheizen, nicht nur im Hochsommer.
Schon nach zehn Minuten in der Sonne kann die Temperatur im Wagen um ganze sieben Grad ansteigen, innerhalb einer Stunde sogar um 26 Grad. Im Sommer sind Innentemperaturen von bis zu 70 Grad möglich!
Den Hund im Auto bei Hitze zu lassen, stellt für ihn daher eine lebensgefährliche Falle dar – nicht erst nach Stunden, sondern schon nach Minuten.
Unsere Vierbeiner schwitzen nämlich nur über die Pfoten und die Zunge. Um sich abzukühlen, hecheln sie vermehrt und verbrauchen dabei viel Flüssigkeit. Wird die Außentemperatur zu hoch und können sie nichts trinken, besteht die Gefahr eines Kreislaufkollapses oder Hitzeschlags. Hier ist sofortiges Handeln gefragt, denn das kann im schlimmsten Fall tödlich sein.
Hier siehst du, wie schnell es im Auto tödlich warm werden kann:

Bei hohen Temperaturen gilt daher:
- Lass deinen Hund niemals bei direkter Sonneneinstrahlung im Auto, auch nicht für kurze Zeit!
- Sorge dafür, dass dein Auto und dein Hund ausreichend Schatten bekommen.
- Lass das Fenster einen Spalt geöffnet, damit frische und kühle Luft ins Auto kommen kann.
- Stelle ihm etwas Wasser ins Auto.
So kannst du deinen Hund im Auto vor Hitze schützen
Wenn es sich gar nicht vermeiden lässt, dass dein Hund trotz hoher Temperaturen im Auto mitfahren muss, kannst du es ihm so etwas angenehmer gestalten:
- Bringe einen Schutz an den Fenstern an, damit ihm die Sonne nicht direkt auf das Fell scheint.
- Wenn du eine Klimaanlage hast, dann schalte diese während der Fahrt an. Ansonsten sorge für ausreichend Frischluft durch ein geöffnetes Fenster. Achte aber darauf, dass dein Hund keinen Zug bekommt.
- Feuchte die Beine und den Bauch deines Hundes an und/oder decke ihn mit einem nassen Tuch zu.
- Verwende eine Kühlmatte, die mit einem Kühl-Gel gefüllt ist. Damit hilfst du deinem Hund, besser mit den warmen Temperaturen umgehen zu können.
Wichtig ist dabei aber, dass er sich auch daneben legen kann, sollte es ihm unangenehm werden.
Wichtig: Diese Punkte gelten nur die Fahrt! Sobald es wärmer wird und die Sonne scheint, solltest du deinen Hund niemals allein in einem stehenden Auto lassen! Auch nicht mit einer Kühlmatte und Wasser!
Rechtliche Aspekte: Hund bei Hitze aus einem Auto retten
Trotz deutlicher Warnungen kommt es leider immer wieder vor, dass Hunde bei großer Hitze alleine im Auto gelassen und der Gefahr ausgesetzt werden, an Überhitzung zu sterben.
Wenn du auf so einen Notfall aufmerksam wirst, gibt es einige Punkte zu beachten, denn du solltest nicht sofort die Scheibe einschlagen, da dies als Sachbeschädigung angesehen werden kann.
Das kannst du tun, wenn ein Hund alleine im heißen Auto sitzt:
- Suche dir Hilfe. Sprich andere Passanten an und teilt euch auf. Wenn das Auto auf einem Supermarktparkplatz steht, kann ein Passant den Fahrzeughalter in den umliegenden Geschäften ausrufen lassen, während du beim Auto bleibst und den Hund weiter beobachtest.
- Sollte der Besitzer des Wagens nicht ausfindig zu machen sein, dann rufe umgehend die Polizei oder Feuerwehr an. Versuche in der Zwischenzeit, das Auto abzudunkeln.
- Schildere deine Situation und bitte um schnelle Hilfe. Die Polizei hat die Befugnis, fremde Autos aufzubrechen und kann den Hund daher schnell herausholen.
- Geht es dem Hund schon sehr schlecht und du kannst nicht mehr auf die Feuerwehr warten? Dann liegt ein Notfall vor, der dein Handeln rechtfertigt. Körperliche Anzeichen beim Hund sind zum Beispiel extremes Hecheln, apathisches oder sehr unruhiges Verhalten oder ein glasiger Blick.
Wichtig: Wenn du das Auto selber öffnest, solltest du diesem nur so wenig Schaden zufügen wie möglich. - Wenn du ein Handy dabei hast, dann dokumentiere die Situation mit Fotos oder einem Video.
Hinweis: Dies sind unsere persönlichen Empfehlungen, aber wir sind natürlich keine Anwälte.
Mehr zu diesem Thema findest du auch auf der Seite der Rechtsanwältin Susan Beaucamp nachlesen, die sich auf Tierrecht spezialisiert hat.
Alles Weitere dazu erfährst du auch in diesem Beitrag: Hitzefalle Auto: Wann darf ich die Scheibe einschlagen, um ein Tier zu retten?
Übrigens: Bei Tesla-Modellen solltest du besonders vorsichtig sein und auf keinen Fall sofort die Scheibe einschlagen. Denn die modernen Autos haben einen Hundemodus: In diesem sogenannten „Dog Mode“ läuft die Klimaanlage auch während des Parkens weiter und hält den Innenraum des Elektroautos auf einer angenehmen Temperatur. Gleichzeitig wird auf dem großen Display in der Mittelkonsole folgender Text angezeigt: „Mein Besitzer ist bald zurück! Mach‘ dir keine Sorgen – die Klimaanlage ist an und es hat 21 Grad Celsius.“ Prüfe bei einem Tesla also zuerst, ob du auf dem Display des Autos diesen Text lesen kannst.
Hitzschlag bei Hunden erkennen und behandeln

So schützt du deinen Hund im Auto vor Kälte
Nicht nur Hitze kann für deinen Hund gefährlich sein, sondern auch tiefe Temperaturen. In einem geparkten Auto, das nicht beheizt wird, kann es für deinen Vierbeiner schnell viel zu frostig werden.
Er ist deshalb darauf angewiesen, dass du ihn ausreichend vor der Kälte schützt. Schließlich möchtest du bestimmt nicht, dass er unterkühlt oder krank wird.
Ein Husky kommt mit Kälte natürlich besser zurecht als ein kurzfelliger Windhund. Auch die Größe und das Alter spielen eine Rolle, inwiefern dein Hund niedrige Temperaturen verträgt. So kühlen kleine Hunde schneller aus als große. Junge, alte und kranke Hunde benötigen ebenfalls besondere Fürsorge.
Um deinen Hund im Auto vor Bodenkälte zu schützen, kannst du eine Thermodecke verwenden, die die Körperwärme reflektiert. Eine andere Möglichkeit ist ein funktionaler Hunde-Wintermantel, der deinem Vierbeiner allerdings gut passen muss. Unter Umständen kannst du auch die Standheizung deines Autos anstellen, um für ausreichend Wärme zu sorgen.
Wie bringe ich meinem Hund bei, allein im Auto zu bleiben?
Gut ist es, wenn sich dein Hund im Auto entspannen kann und nicht ständig aufgeregt hin und her hüpft. Deshalb sollte er einen festen Platz haben, an dem er geschützt ist und sich wohlfühlt. Das kann zum Beispiel eine Hundebox im Kofferraum sein.
Eine Box bietet gleich mehrere Vorteile:
- Dein Hund ist auch während der Fahrt gut gesichert.
- Du kannst ihn vor optischen Reizen abschirmen, indem du eine Decke über die Box hängst oder eine geschlossene Box verwendest.
Lass deinem Hund eine Beschäftigung zum Kauen oder Schlecken da. Manche Hunde kuscheln auch gerne mit einem Plüschspielzeug oder einem getragenen Kleidungsstück, das nach dir riecht. Alles, was ihm ein gutes Gefühl verschafft und ungefährlich ist, darfst du ihm geben.
Wenn dein Hund das Warten im Auto noch nicht kennt, dann gehe in kleinen Schritten vor:
- Setze ihn in seine Box und gib ihm etwas zur Beschäftigung.
- Schließe das Auto, warte kurz und öffne es wieder.
- Steigere das Warten in kleinen Abständen, damit sich dein Hund daran gewöhnen kann.
- Übe das Alleinbleiben im Auto an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Ablenkungen. Fange in einer ruhigen Umgebung an.
Wenn dein Hund ständig Personen anbellt, die am Auto vorbeilaufen, kannst du seinen Stress durch einen Sichtschutz deutlich verringern. Verdunkle dazu die Fenster von innen oder hänge ein Handtuch über die Hundebox.
Bellt er, weil er nicht allein bleiben kann, dann solltest du das zuerst mit ihm trainieren.

Wie lange darf ich meinen Hund im Auto lassen?
Es gibt keine genauen Vorschriften dazu, wie lange du deinen Hund im Auto lassen darfst. Worauf es hierbei ankommt, ist dein gesunder Menschenverstand.
Sitzt dein Hund die ganze Zeit in einer engen Box oder hat er ausreichend Raum, um sich hinzustellen und sich zu drehen? Hat er die Möglichkeit, etwas zu trinken? Wie sind die Außentemperaturen? All das sind Faktoren, die du berücksichtigen musst, wenn es um die Frage der Dauer geht. Frage dich immer, wie du dich selbst fühlen würdest, wenn du dein Hund wärst.
Ihn mehrere Stunden im Auto allein zu lassen, ist sicherlich keine hundegerechte Lösung. Sollte dies regelmäßig der Fall sein, weil du zum Beispiel arbeiten musst, solltest du dir lieber einen Hundesitter suchen.
Es gibt viele Vierbeiner, die sich im Auto pudelwohl fühlen und gerne darin warten. Andere hingegen kommen im Auto nicht zur Ruhe oder leiden unter Trennungsangst. Letztlich bleibt das Auto ein Transportmittel und sollte daher nicht zur Langzeitunterbringung für deinen Hund genutzt werden.
Kann dein Hund gut im Auto bleiben?
Wie hast du das trainiert?
Wir freuen uns immer über Tipps oder Erfahrungsberichte und über jeden Kommentar.
Hi! Ein schöner Artikel, den ihr da geschrieben habt.
Ich lebe mit meinem Hund schon seit vielen Jahren in einer sehr warmen Gegend und habe die Erfahrung gemacht, dass Temperaturen um 20-22 Grad durchaus noch okay sind, um eine schnelle Erledigung zu machen. Ich versuche allerdings mein Auto immer in einer Tiergarage oder an einer Schattigen Stelle abzustellen und meine Besorgungen auf maximal 15-20 min. zu beschränken.
Hi! Ein schöner Artikel, den ihr da geschrieben habt.
Ich lebe mit meinem Hund schon seit vielen Jahren in einer sehr warmen Gegend und habe die Erfahrung gemacht, dass Temperaturen um 20-22 Grad durchaus noch okay sind, um eine schnelle Erledigung zu machen. Ich versuche allerdings mein Auto immer in einer Tiergarage oder an einer Schattigen Stelle abzustellen und meine Besorgungen auf maximal 15-20 min. zu beschränken.
Hallo Barbara,
na klar hängt es auch ein kleines bisschen davon ab, was die Hunde an Temperaturen so gewöhnt sind. Aber dennoch ist halt Sonne in Kombination mit einem geschlossenen Raum eine denkbar ungünstige Kombination, die viele unterschätzen. Du schreibst ja selber, dass Du die direkte Sonneneinstrahlung vermeidest. Dann heizt sich das Auto natürlich nicht so auf.
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Hundefreunde*innen: im Sommer habe ich im Auto Kühldecken und Wasser
Einkäufe nur im Schatten bzw. Tiefgarage oder ich gehe erst mit den Hunden und dann Einkaufen und lasse die Hunde zu Hause.
Im Winter: Wärmedecken und Wärmflaschen.Immer eine Reserve in der Thermotasche! Einkäufe in einer geschützten Tiefgarage oder wieder ohne Hunde gehen. Einkäufe IMMER im Eiltempo…