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Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und immer öfter findet man kleine bunte Netze mit Vogelfutter in den Bäumen und Sträuchern, an denen Vögel sich nach Lust und Laune bedienen können. Denn viele Menschen legen Futter für Wildvögel aus, um ihnen über die kalte Jahreszeit zu helfen. Aber ist dies überhaupt nötig? Frau Koch vom Naturschutzbund Deutschland hat mir erklärt, ob Wildvögeln das Zufüttern tatsächlich hilft und was man dabei beachten sollte.
Die Frage nach der Notwendigkeit
Hier scheiden sich die Geister: Einerseits liest man oft im Internet, dass man gewissen Wildtieren – wie etwa Vögeln – mit zusätzlichem Futter durch den Winter helfen muss, andererseits merken Naturschützer an, dass ein Wildtier eben kein Haustier ist – und auf unsere Hilfe sind Wildtiere nicht angewiesen.
Die Expertin Kathrin Koch vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) meint:
Wildtiere brauchen im Winter kein zusätzliches Futter – auch Vögel nicht.
Dennoch erkennt am Füttern von Wildvögeln durchaus auch positiven Seiten. Doch von diesen profitiert vor allem der Mensch: Denn das Füttern der Vögel bereitet uns Freude und ist vor allem für junge Beobachter äußerst spannend. So schafft es eine Brücke zum Interesse an Wildtieren und der Natur. Das Füttern sei zwar nicht nötig, schaden würde man den Vögeln so aber auch nicht, so Frau Koch.
Was kann ich Wildvögeln im Winter füttern?
Im Fachhandel gibt es vielerlei fertig gemischte Wildvogelfutter, welche sich zur Fütterung der Vögel eignen. Dabei solltest du jedoch tatsächlich im Fachhandel nach dem Futter schauen, da dies in der Regel von guter Qualität und tatsächlich auf die Bedürfnisse der Wildvögel abgestimmt ist. Zudem kannst du dich im Fachhandel von qualifiziertem Personal beraten lassen. Übrigens: Auch der NABU bietet fertige Futtermischungen an.

Neben den fertigen Futtermischungen eignen sich auch andere Lebensmittel. So kannst du Haferflocken mit etwas Öl mischen oder Sonnenblumenkerne verfüttern – dies eignet sich für viele Vögel. Körnerfressende Vögel wie Meisen, Finken und Sperlinge freuen sich über verschiedene Samen und Körner wie Samen aus Kiefern- und Tannenzapfen oder Walnüsse. Auch Haselnüsse, Holunderbeeren und Hagebutten werden gern gegessen. Weichfutterfresser – wie etwa das Rotkehlchen, die Amsel oder auch der Zaunkönig – essen auch gerne etwas Obst, Kleie oder Rosinen. Achte aber gerade bei frischem Futter darauf, dass es nicht verdirbt. Insektenfresser bevorzugen hingegen Futter aus zerriebenen Nüssen, Fleischmehl oder Insektenschrot.
Wichtig ist: Füttere keine zubereiteten Speisen. Diese können zu Erkrankungen führen und schaden den Vögeln deutlich mehr, als sie ihnen helfen – dazu zählt auch das leider gerne verfütterte Brot. Bitte füttere das auf keinen Fall!

Beobachten lehrt
Besonders Naturfreunde und Kinder werden an dieser Art, herauszufinden, was man Vögeln im Winter füttern kann, ihre Freude haben: Beobachte die Vögel während der wärmeren Jahreszeiten und schau dir genau an, was sie sich immer Sommer sammeln. „So kann man von den Vögeln lernen, was sie essen“, erklärt Frau Koch.
Denn das beste Futter für die Vögel sei das, was sie sich in der Natur selbst zusammensuchen. Dabei lernst du nicht nur, was Vögel gerne fressen, sondern auch, wie viele verschiedene Arten es gibt und dass sie alle ihre eigenen Vorlieben haben.

Wie füttere ich Wildvögeln am besten?
Ob aus noblen Gründen als Helfer oder als neugieriger Beobachter der Natur: Wenn du Wildvögel im Winter gerne füttern möchtest, gibt es einiges zu beachten. Denn neben dem richtigen Futter solltest du unter möglichst hygienischen Umständen füttern.
- Verwende Futterspender, bei denen das Futter nachrutscht und so nicht durch Kot verdreckt werden kann. So verhinderst du, dass sich Krankheiten übertragen.
- Wenn du Meisenknödel oder anderes Vogelfutter mit Plastikteilen im Garten aufhängen, solltest du diese unbedingt wieder einsammeln, wenn sie leer sind. So landet kein überflüssiges Plastik in der Natur.
- Besser noch: Verwende Futter ohne Netze oder Plastikteile um den Plastikmüll so gering wie möglich zu halten. Zudem können die Netze zu schweren Verletzungen bei den Vögeln führen.
- Achte darauf, dass du deinen Nachbarn nicht unnötig verärgerst und hänge das Futter nicht unbedingt direkt neben seinem Balkon auf – es sei denn natürlich, du weißt, dass er daran ebenso viel Freude hat, wie du.
- Füttere nicht zu lange an demselben Ort: Hänge den Futterspender an verschiedene Stellen auf und lass ihn auch immer wieder zwischendurch unbenutzt, damit sich die Wildvögel nicht daran gewöhnen, dass sie ohne Arbeit an Futter gelangen.
- Beachte, dass die Futterstelle erhöht ist und für Raubtiere wie Hauskatzen, Hunde und Füchse nicht zugänglich ist. Futter am Boden könnte zudem Ratten anlocken.

Letzte Aktualisierung am 5.06.2023 / Bei den Verlinkungen handelt es sich um Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Wichtiger als das Futter ist die Erhaltung der Natur
Auch wenn wir meinen, den Wildtieren mit dem Zufüttern im Winter einen großen Gefallen zu tun, ist dies tatsächlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn was wichtiger ist, als das Zufüttern ist der Erhalt des natürlichen Lebensraumes. Und der fängt bei uns im Garten an: Bäume werden beschnitten oder gar gefällt, Blüten entfernt, wenn sie nicht mehr farbenfroh blühen und die Herbstblätter entsorgt, sobald sie den Boden berühren.
Naturnaher Lebensraum ist für die wilden Vögel das A und O, um immer Nahrung zu finden und den Winter gut zu überstehen. Dazu gehört aber auch, dass wir das Laub liegen lassen, verblühte Stauden im Garten lassen, neue Austriebe nicht abschneiden, Unkraut auch mal stehenlassen und den Garten möglichst natürlich belassen. „Naturgemäße Gärten und Grünanlagen kann man auch durch das gut gemeinte Zufüttern nicht ersetzen“, äußert sich Frau Koch.

Fazit: Wildvogelfütterung ja oder nein?
Abschließend kann also gesagt werden, dass das Füttern der Wildvögel nicht notwendig ist, für viele Menschen aber eine Freude darstellt und die Bindung zur Natur fördert.
Dabei darf man aber nicht vergessen, dass Artenschutz an einer ganz anderen Stelle beginnt: Nämlich beim Erhalt des natürlichen Lebensraums, wo der Vogel auch ohne unsere Hilfe genügend Essen findet. Dennoch: Wenn du Freude daran hast, spricht nichts gegen etwas Vogelfutter im Winter – die Meise wird sich über etwas Erleichterung bei der Suche zur kalten Jahreszeit sicher freuen.
Wenn du das Thema spannend findest, hat Frau Koch selbst einen ausführlichen Artikel über das Zufüttern von wilden Vögeln geschrieben
Weitere Quellen:
Wie ist das bei dir?
Hast du eine Vogelfutterstelle?
Wenn ja: Was fütterst Du und warum?
Wir freuen uns wie immer über jeden Kommentar.
Hey Leute, wirklich sehr hilfreicher Artikel zum immer wieder gern diskutierten Thema des Vogelfütterns. Ein kleiner Hinweis: Der Link zum Nabu Shop funktioniert nicht mehr ;-)
Danke und Grüße, Melanie
Hi Melanie,
danke für den Hinweis, wir haben den Artikel gleich aktualisiert! :)
Viele Grüße
Alica vom Redaktionsteam