Welche Krankheiten übertragen Zecken beim Hund?

Wenn du mit deinem Hund durch Wiesen und Wälder spazierst, gibt es eine oft unterschätzte Gefahr, die im Gras lauert: Zecken. Diese winzigen Parasiten sind nicht nur lästig, sie können deinem treuen Gefährten auch ernsthafte Krankheiten übertragen. Doch welche sind das genau und wie erkennst du sie? In diesem Ratgeber gehen wir gemeinsam auf Entdeckungstour, um zu verstehen, wie du deinen vierbeinigen Freund optimal schützen kannst.

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Welche Krankheiten können Hunde von Zecken bekommen?

Zecken können verschiedene Krankheitserreger in sich tragen und diese an Hunde übertragen, wenn sie sich festbeißen und Blut saugen. Hier sind einige der häufigsten durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten bei Hunden:

Borreliose (Lyme-Borreliose)

Was sind die Symptome von Borreliose & wie erkenne ich diese Krankheit?

Bei Borreliose bzw. der Lyme-Krankheit treten häufig Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit und Lahmheit auf. Dein Hund könnte auch geschwollene Gelenke zeigen und sich allgemein müde verhalten. Die Anzeichen können schleichend auftreten und sind manchmal intermittierend.

Was passiert, wenn mein Hund Borreliose hat?

Borreliose ist eine bakterielle Infektion. Das Bakterium Borrelia burgdorferi kann die Gelenke, das Herz, das Nervensystem und die Nieren des Hundes beeinflussen. Ohne Behandlung können langfristige Komplikationen entstehen, weshalb eine frühzeitige Diagnose und Therapie so wichtig sind.

Wie lässt sich Borreliose behandeln?

Bei einer Diagnose von Borreliose wird der Tierarzt in der Regel eine Antibiotikatherapie empfehlen, oft über einen Zeitraum von mehreren Wochen, um sicherzustellen, dass alle Bakterien abgetötet werden.

Anaplasmose

Was sind die Symptome von Anaplasmose & wie erkenne ich diese Krankheit?

Anaplasmose zeigt oft ähnliche Symptome wie Borreliose, darunter Fieber, Appetitlosigkeit, Lahmheit und Gelenkschmerzen. Manchmal kann dein Hund auch eine allgemeine Schwäche zeigen oder nicht so aktiv wie gewohnt sein.

Was passiert, wenn mein Hund Anaplasmose hat?

Bei Anaplasmose infizieren die Bakterien die weißen Blutzellen des Hundes. Dies kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich einer Beeinträchtigung des Immunsystems.

Ist Anaplasmose beim Hund heilbar?

Ähnlich wie bei Borreliose wird Anaplasmose typischerweise mit einer Antibiotikakur behandelt. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung ist die Prognose in der Regel gut.

Babesiose (Hundemalaria)

Was sind die Symptome von Babesiose & wie erkenne ich diese Krankheit?

Babesiose äußert sich durch Symptome wie Fieber, Blutarmut und Gelbsucht. Ein sichtbares Zeichen kann ein dunkler Urin sein, und dein Hund könnte auch allgemein lethargisch wirken.

Was passiert, wenn mein Hund Babesiose hat?

Die Krankheit wird durch Protozoen verursacht, die die roten Blutzellen des Hundes zerstören. Dies führt zu einer Blutarmut, die die Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigt.

Wie lässt sich Babesiose behandeln?

Die Behandlung von Babesiose kann antiparasitäre Medikamente umfassen. In schweren Fällen könnte dein Tierarzt auch unterstützende Therapien wie Flüssigkeitszufuhr oder Bluttransfusionen in Erwägung ziehen.

Ehrlichiose

Was sind die Symptome von Ehrlichiose & wie erkenne ich diese Krankheit?

Ehrlichiose kann sich durch Fieber, Nasenbluten und Blutungen an anderen Stellen äußern. Dein Hund könnte auch Apathie zeigen, und die Lymphknoten könnten geschwollen sein.

Was passiert, wenn mein Hund Ehrlichiose hat?

Die Ehrlichiose-Bakterien infizieren bestimmte weiße Blutzellen, was zu Entzündungen führen kann. In schweren Fällen kann es zu Blutgerinnungsstörungen kommen, die weitere medizinische Komplikationen verursachen können.

Wie lässt sich Ehrlichiose behandeln?

Ehrlichiose wird in der Regel mit einer Antibiotikatherapie behandelt. Unterstützende Therapien könnten je nach Schwere der Symptome und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes benötigt werden.

Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)

Was sind die Symptome von FSME & wie erkenne ich diese Krankheit?

FSME ist eine virale Erkrankung, die das zentrale Nervensystem beeinflusst. Bei Hunden können die Symptome oft unspezifisch sein, aber in einigen Fällen können sie Fieber, Muskelschwäche, Koordinationsprobleme oder sogar Lähmungen zeigen. Manchmal können auch Verhaltensänderungen oder Anfälle auftreten.

Was passiert, wenn mein Hund FSME hat?

FSME ist eine ernsthafte Erkrankung, die das Gehirn und das Rückenmark des Hundes betrifft. Ohne Behandlung kann sie zu schweren neurologischen Schäden oder im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Wie lässt sich FSME behandeln?

Leider gibt es keine spezifische antivirale Behandlung gegen FSME. Die Therapie konzentriert sich in der Regel auf die Linderung der Symptome und die Unterstützung des Hundes während seiner Erkrankung. Das kann bedeuten, Schmerzmittel, entzündungshemmende Medikamente oder Medikamente gegen Anfälle zu verabreichen. Bei schweren Fällen kann ein Klinkaufenthalt notwendig sein, um den Hund zu überwachen und unterstützende Pflege zu bieten.

Wie viel Prozent der Zecken übertragen FSME?

In Deutschland schwankt der Anteil der mit dem FSME-Virus infizierten Zecken je nach Region, insbesondere in als FSME-Risikogebiete eingestuften Bereichen. Die höchsten Konzentrationen von FSME-infizierten Zecken findet man in bestimmten Gebieten von Bayern, Baden-Württemberg und Teilen von Hessen, Thüringen und Sachsen.

In diesen FSME-Risikogebieten liegt der Anteil der infizierten Zecken typischerweise zwischen 0,1 % und 5 %. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass dies Durchschnittswerte sind und die genaue Rate von Jahr zu Jahr und von Ort zu Ort variieren kann. In vielen anderen Teilen Deutschlands ist das Risiko einer FSME-Infektion durch einen Zeckenstich sehr gering oder nicht vorhanden, da das Vorkommen von FSME-infizierten Zecken dort minimal ist.

Können ganz kleine Zecken Krankheiten übertragen?

Ja, auch kleine Zecken können Krankheiten übertragen. Insbesondere die Nymphen, die jüngeren Stadien von Zecken, sind oft verantwortlich für die Übertragung von Zeckenkrankheiten wie Lyme-Borreliose und FSME. Ihre geringe Größe macht es schwierig, sie zu bemerken, was das Risiko einer Krankheitsübertragung erhöht, da sie unbemerkt länger auf dem Wirt bleiben können.

Vorbeugung und Schutz vor Erkrankungen durch Zecken

Die beste Verteidigung gegen Zecken und die durch sie übertragenen Krankheiten ist die Prävention. Auf dem Markt gibt es verschiedene Produkte, die Hunden Schutz vor Zecken bieten. Dazu gehören Spot-On-Präparate, Halsbänder, Sprays und sogar Tabletten. Nach jedem Spaziergang ist es sinnvoll, deinen Vierbeiner gründlich auf Zecken zu überprüfen, besonders nach Ausflügen in zeckenreiche Gebiete. Durch schnelles Entfernen einer Zecke lässt sich das Risiko einer Krankheitsübertragung verringern.

Entdeckst du eine Zecke an deinem Hund, sollte sie so rasch wie möglich entfernt werden. Mit einem speziellen Zeckenentferner oder einer feinen Pinzette kann die Zecke sicher und vollständig entfernt werden. Danach die Bissstelle desinfizieren und in den nächsten Tagen auf mögliche Veränderungen wie Rötungen oder Schwellungen achten. Es empfiehlt sich, den Hund in den kommenden Wochen besonders im Auge zu behalten, um eventuelle Anzeichen einer Krankheit frühzeitig zu bemerken. Bei Unsicherheiten oder auffälligen Symptomen immer den Tierarzt konsultieren.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Krankheiten durch Zecken bei Hunden

Kann ein Hund von Zecken krank werden?

Ja, Hunde können durch Zeckenbisse verschiedene Krankheiten wie Borreliose oder FSME bekommen.

Wie gefährlich ist ein Zeckenbiss für Hunde?

Ein Zeckenbiss kann für Hunde gefährlich sein, da Zecken Krankheitserreger übertragen können, die ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen.

Wann treten Symptome nach Zeckenbiss beim Hund auf?

Symptome können Tage bis Wochen nach einem Zeckenbiss auftreten, abhängig von der übertragenen Krankheit.

Welche Symptome hat ein Hund nach einem Zeckenbiss?

Nach einem Zeckenbiss kann ein Hund Symptome wie Fieber, Lahmheit, Appetitlosigkeit oder geschwollene Gelenke zeigen, je nachdem, welche Krankheit übertragen wurde.

Fazit

Zecken stellen eine ernsthafte Bedrohung für Hunde dar, da sie verschiedene Krankheitserreger übertragen können. Ein achtsamer Umgang und regelmäßige Kontrollen nach Spaziergängen sind daher essenziell. Wenn Symptome auftreten, sollte umgehend ein Tierarzt konsultiert werden. Die beste Prävention ist jedoch ein effektiver Zeckenschutz, um deinem vierbeinigen Freund ein gesundes und unbeschwertes Leben zu ermöglichen.

Hast du schon einmal erlebt, dass dein Hund nach einem Zeckenbiss ungewöhnliche Symptome zeigt?

Konntest du mithilfe unserer Informationen die Anzeichen einer durch Zecken übertragenen Krankheit bei deinem Hund erkennen?

Teile uns deine Erfahrungen und Gedanken dazu in den Kommentaren mit!

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Autor dieses Beitrags: Stephanie Kolbe

Stephanie, Mami von zwei Zweibeinern und vier Vierbeinern, lebt schon immer mit Tieren zusammen. Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Wellensittiche, Hamster, ein Pony - das ganze Sammelsurium. Ein Leben ohne Tiere ist für sie kaum vorstellbar. Ihr Ziel ist es, Lesern informative und unterhaltsame Inhalte anzubieten.

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