Sind Zeckenhalsbänder schädlich?

Würdest du für deine Katze oder deinen Hund gerne ein Zeckenhalsband als Schutz vor den Plagegeistern nutzen, bist dir aber unsicher, ob diese nicht gefährlich oder giftig sind? Hier kannst du nachlesen, wie ein Zeckenhalsband wirkt, wie sicher diese sind und welche eventuellen Risiken bei der Anwendung bestehen.

Zeckenbisse sind eine echte Gefahr

Frühling und Sommer ist absolute Zeckensaison. Diese kosten Katzen- und Hundehalter oft den letzten Nerv. Denn Zecken sind nicht nur eklig, sondern auch gefährlich. Sie können Überträger von fiesen Krankheitserregern sein, die bei Menschen und Tieren schlimme Erkrankungen auslösen können. Dazu gehören Borreliose, Anaplasmose, oder eine Hirnhautentzündung.

Umso wichtiger ist ein wirksamer Zeckenschutz für deine Haustiere.

So funktioniert und wirkt ein Zeckenhalsband

Die Wirkweise eines Zeckenhalsbandes lässt sich einfach erklären: Sobald du deinem Hund oder deiner Katze ein Zeckenhalsband anlegst, werden seine Wirkstoffe freigesetzt. Diese werden in den Fettfilm von Haut und Fell abgegeben und verteilen sich so über den ganzen Körper.

Chemisch wirkende Zeckenhalsbänder enthalten Insektizide, die Parasiten bei einem Biss lähmen und/oder töten. Beim Seresto-Halsband ist dies Flumethrin, beim Scalibor Deltamethrin. Beides sind die am häufigsten verwendeten Halsbänder gegen Zecken. Und beide haben einen repellierenden also abschreckenden Effekt, sodass es erst gar nicht zu einem Zeckenbiss kommt.

Die meisten chemischen Zeckenhalsbänder geben kontinuierlich Inhaltsstoffe ab. Sie schützen bei dauerhaftem Tragen laut der Hersteller bis zu 8 Monate vor Zecken. Chemische Zeckenhalsbänder bieten einen sicheren Schutz und haben in der Regel eine hohe Wirksamkeit.

Unsere Kaufratgeber zu Zeckenhalsbändern für Hunde und Katzen findest du hier:

Sonderfall: Bernstein- und EM-Keramik-Halsbänder

Neben chemisch wirksamen Halsbändern gibt es auch Bernsteinketten oder EM-Halsbänder, die gerne als Zeckenhalsband für Hunde oder Katzen genutzt werden.

Diese sollen effektive Mikroorganismen bzw. durch Terpene (Duftstoffe von Baumharz) vor Zecken schützen.

Diese Art von Zeckenhalsband ist zwar absolut ungefährlich, da es rein natürlich ist. Allerdings ist die Wirksamkeit nicht nachgewiesen, sodass kein zuverlässiger Schutz besteht!

Sind Zeckenhalsbänder gefährlich?

Prinzipiell gilt, dass Zeckenhalsbänder in der Regel gut verträglich sind.

Die enthaltenen Wirkstoffe der Zeckenhalsbänder sind für Menschen nicht gefährlich! Allerdings weisen viele Hersteller darauf hin, dass man sich nach dem Streicheln des Tieres gründlich die Hände waschen sollte. Zu echten Vergiftungen kann es aber nur kommen, wenn du ein ganzes Halsband isst.

Nebenwirkungen bei Tieren treten nur in sehr seltenen Fällen auf. Denn es handelt sich bei den Wirkstoffen nicht um ein Nervengift, sondern ein Insektizid. Das heißt, es wirkt eben explizit gegen Insekten. Natürlich kann es bei einzelnen Tieren zu Überreaktionen und Nebenwirkungen kommen.

Mögliche Nebenwirkungen von Zeckenhalsbändern

Die Symptome einer Unverträglichkeit lassen sich in Hautreaktionen/ Allergien und neurologische Reaktionen einteilen.

Anzeichen von Hautreaktionen und Allergien:

  • (starker) Juckreiz
  • rote, schuppige oder nässende Haustellen
  • (eitrige) Entzündungen

Symptome von neurologischen Nebenwirkungen:

  • Koordinationsstörungen
  • plötzliche Verhaltensänderungen
  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit
  • Krämpfe, epileptische Anfälle

Auch Nebenwirkungen im Magen-Darm-Trakt sind möglich. Hierzu gehören folgende Symptome:

  • Bauchschmerzen, Bauchgeräusche
  • Erbrechen
  • Durchfall
Pudel rennt über eine Wiese
In Wald und Wiese lauern besonders viele Zecken.

Nebenwirkungen und Risiken vermeiden

Auch wenn die Wirkstoffe der Zeckenhalsbänder meist gut vertragen werden, solltest du dein Tier trotzdem stets gut im Blick behalten.

Zeigt es eines der oben genannten Symptome oder sonstige Beschwerden, die auf eine Nebenwirkung hinweisen, solltest du das Halsband sofort entfernen und mit deinem Tierarzt sprechen!

Achtung bei Hunden & Katzen im Haushalt!

Wenn bei dir Hunde und Katzen in einem Haushalt leben, solltest du bei der Wahl des Zeckenhalsbandes gut aufpassen!

Denn bestimmte Wirkstoffe wie Permethrin oder Deltamethrin sind giftig für Katzen und können schwerwiegende Vergiftungen verursachen!

Infomiere dich daher unbedingt vor dem Kauf, ob die enthaltenen Inhaltsstoffe ungefährlich für deine Katze sind!

Zeckenhalsbänder & Umwelt

Wenn dein Hund gerne badet oder ins Wasser geht, solltest du bei einigen Zeckenhalsbändern vorsichtig sein. Denn deren Wirkung hat nicht nur Einfluss auf Parasiten, sondern auch auf Insekten und Wasserorganismen. Für diese können sie sogar tödlich sein.

Wenn Fische eine zu hohe Menge der im Halsband enthaltenen Insektizide aufnehmen, können sie daran versterben.

Daher solltest du als Hundebesitzer darauf achten, dass dein Hund nicht in größeren Gewässern schwimmen geht, wenn er ein solches Zeckenhalsband trägt. Falls er unbedingt ins Wasser will, solltest du das Halsband entfernen, bevor dein Hund baden geht.

Fazit

Zeckenhalsbänder bergen zwar ein gewisses Risiko, der Nutzen überwiegt aber bei Weitem! Das Risiko, dass dein Tier durch einen Zeckenbefall schwer erkrankt ist weit größer als das Risiko, dass es das Zeckenhalsband nicht verträgt.

Deshalb solltest du immer auf einen guten Schutz vor Parasiten achten. Wenn du dir dennoch unsicher bist, erklärt dir dein Tierarzt sicher gerne, welche Zeckenmittel sich gut für dein Tier eignet.


Nutzt du ein Zeckenhalsband für dein Haustier?
Wie sind deine Erfahrungen damit?
Wir freuen uns immer über Berichte, Fragen und über jeden Kommentar.

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Autor dieses Beitrags: Stefanie Vogt

Ich bin Steffi, bekennende Tiernärrin, Dosenöffner für ehemals drei Kater und aktuell drei Hunde: zwei portugiesische Herdenschutzhunde sowie ein Terriermischling. Ich möchte mit meinen Beiträgen allen Tierbesitzern helfen, ihre Lieblinge noch besser zu verstehen. Dabei helfen mir sowohl meine medizinische Ausbildung als auch mein tierpsychologisches Studium.

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