Zecken entfernen beim Hund: Diese Dinge solltest du unbedingt beachten

Zecken sind kleine, spinnenartige Parasiten, die sich von Blut ernähren. Sie können verschiedene Krankheiten übertragen und sind eine Gefahr für Hunde und ihre Besitzer. Hier ist ein umfassender Leitfaden zum Zecken Entfernen beim Hund. Außerdem geben wir dir nützliche Tipps zur Vorbeugung.

Warum ist es wichtig, Zecken beim Hund zu entfernen?

Zecken bei deinem Hund zu entfernen, ist aus mehreren Gründen von großer Bedeutung:

  1. Krankheitsübertragung: Zecken können eine Vielzahl von Krankheiten übertragen, darunter Borreliose, Anaplasmose, Babesiose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Einige dieser Krankheiten können schwerwiegende gesundheitliche Folgen für deinen Hund haben und sind auch auf Menschen übertragbar.

  2. Entzündungen und Infektionen: Der Biss einer Zecke kann zu Entzündungen und Infektionen an der Bissstelle führen. Wenn Teile der Zecke im Hund zurückbleiben, kann dies zu weiteren Komplikationen führen.

  3. Allergische Reaktionen: Manche Hunde können allergisch auf Zeckenbisse reagieren, was zu Hautirritationen, Schwellungen und Juckreiz führt.

  4. Stress für deinen Hund: Ein Zeckenbiss kann für deinen Hund unangenehm und irritierend sein. Das Entfernen der Zecke kann dazu beitragen, sein Unbehagen zu lindern.

  5. Vermehrung der Zecken: Wenn Zecken nicht entfernt werden, können sie sich vollsaugen, abfallen und in der Umgebung Eier legen, was zu einer weiteren Ausbreitung der Zeckenpopulation führt.

Wie schnell sollte eine Zecke entfernt werden?

Eine Zecke sollte bei deinem Hund so schnell wie möglich entfernt werden und es ist ratsam, deinen Hund täglich, besonders nach Spaziergängen in zeckenreichen Gebieten, auf Zecken zu untersuchen und diese bei einem Fund umgehend zu entfernen. Das schnelle Handeln minimiert das Risiko der Übertragung von Krankheiten wie Borreliose, die bereits nach 24 Stunden Übertragungszeit übertragen werden können. Zudem verringert es die Chance, dass es an der Bissstelle zu Entzündungen oder Infektionen kommt.

Zecken entfernen beim Hund
Insbesondere in zeckenreichen Gebieten solltest du deinen Hund nach jedem Spaziergang auf Zecken untersuchen.

Wann fällt eine Zecke vom Hund ab?

Zecken ernähren sich von Blut und heften sich an ihren Wirt, um zu saugen. Die Dauer des Saugaktes variiert je nach Zeckenart und Entwicklungsstadium der Zecke.

Bei Hunden wird meistens der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) gefunden. Hier ist die typische Saugdauer:

  • Larven: Die Larven sind die jüngste Entwicklungsform der Zecken und saugen in der Regel 2-3 Tage an ihrem Wirt.

  • Nymphen: Dies ist das zweite Entwicklungsstadium der Zecken. Nymphen saugen etwa 3-5 Tage.

  • Erwachsene Zecken: Ausgewachsene weibliche Zecken können bis zu 7-10 Tage an einem Wirt saugen. Männliche Zecken saugen weniger und oft nur kurz, da sie hauptsächlich an den Wirt gelangen, um sich zu paaren.

Nachdem die Zecke vollgesogen ist, lässt sie in der Regel von alleine los und fällt vom Wirt ab. Sie sucht dann einen geschützten Ort auf, um ihre Eier abzulegen oder sich weiterzuentwickeln. Wir betonen noch einmal, dass du nicht darauf warten solltest, bis die Zecke von alleine abfällt. Um das Risiko einer Krankheitsübertragung oder einer Ausbreitung der Plage zu minimieren, sollte eine Zecke so schnell wie möglich nach dem Bemerken entfernt werden.

Zecken entfernen beim Hund: Die drei berühmtesten Mythen

Bei der Zeckenentfernung kursieren viele Mythen und Halbwahrheiten. Es ist wichtig, diese zu kennen und zu entlarven, um sicherzustellen, dass Zecken korrekt entfernt werden und das Risiko von Komplikationen oder Krankheitsübertragungen minimiert wird. Hier sind die drei berühmtesten Mythen rund um das Thema Zeckenentfernung:

  1. Zecken drehen: Ein weit verbreiteter Mythos besagt, dass Zecken herausgedreht werden sollten. Die Wahrheit ist jedoch, dass das Drehen dazu führen kann, dass Teile der Zecke im Körper zurückbleiben, was zu Entzündungen führen kann. Es ist besser, die Zecke gerade und ohne Drehbewegung herauszuziehen.

  2. Zecken mit Öl oder Klebstoff ersticken: Einige glauben, dass das Beträufeln der Zecke mit Öl oder das Auftragen von Klebstoff sie dazu bringt, loszulassen. Dies kann jedoch dazu führen, dass die Zecke in Stress gerät und mehr potenziell infektiösen Speichel abgibt, was das Risiko einer Krankheitsübertragung erhöht.

  3. Zecken verbrennen: Einige Menschen versuchen, die Zecke mit einem heißen Gegenstand wie einer Zigarette oder einem Streichholz zu verbrennen, in der Hoffnung, dass sie loslässt. Dies ist nicht nur gefährlich und kann zu Verletzungen führen, sondern kann auch dazu führen, dass die Zecke platzt und Krankheitserreger freisetzt.

Die richtige Methode zur Zeckenentfernung

Die richtige Technik und das passende Hilfsmittel sind zum Zecken Entfernen beim Hund entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden.

Hilfsmittel zur Zeckenentfernung

Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die speziell für die Zeckenentfernung entwickelt wurden:

  1. Zeckenzange: Ein häufig verwendetes Werkzeug, das es ermöglicht, die Zecke sicher zu greifen und sie ohne Quetschen zu entfernen.

  2. Zeckenkarte: Eine flache Karte mit einer schmalen Aussparung, die unter die Zecke geschoben wird, um sie herauszuheben.

  3. Zeckenschlinge: Ein kleines Werkzeug mit einer Schlinge am Ende, die um die Zecke gelegt und dann angezogen wird, um die Zecke zu entfernen.

  4. Zeckenhaken: Ein kleiner Haken, der unter den Körper der Zecke geschoben wird, um sie durch Anheben zu entfernen.

Wenn du all diese Dinge nicht zur Hand hast, kannst du als Hundehalter die Zecke auch mit einer Pinzette entfernen. Achte aber darauf, dass du die Zecke nicht quetschst, damit sie ihre Speicheldrüsen nicht entleert.

zeckenhaken
Mit einem Zeckenhaken lassen sich Zecken einfach und sicher entfernen.

Zecke entfernen beim Hund: Die richtige Technik

Unabhängig vom gewählten Hilfsmittel solltest du die Zecke immer gerade herausziehen und nicht drehen. Das Drehen kann dazu führen, dass Teile der Zecke im Hund zurückbleiben und Entzündungen verursachen.

In unseren Ratgebern erklären wir dir jeweils Schritt für Schritt, wie du die Zecke entfernen kannst. Wirf gerne einen Blick in unseren Ratgeber zur Zeckenzange, zur Zeckenkarte, zur Zeckenschlinge und zum Zeckenhaken.

Was tun, wenn der Kopf der Zecke stecken bleibt?

Trotz sorgfältig angewandter Technik und dem Einsatz der richtigen Hilfsmittel kann es passieren, dass der Kopf oder ein Teil der Zecke bei deinem Hund stecken bleibt. Wenn das passiert, solltest du nicht in Panik geraten. Zunächst ist es wichtig, nicht mit spitzen Gegenständen wie Nadeln an der Bissstelle herumzustochern, da das zu weiteren Verletzungen führen kann.

Am besten reinigst du die betroffene Stelle sofort mit einem Desinfektionsmittel, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. In den nächsten Tagen solltest du die Bissstelle genau beobachten. Oft wird dein Hund den fremden Körper, also den Zeckenkopf, von selbst abstoßen.

Wenn du jedoch Anzeichen einer Entzündung wie Rötungen, Schwellungen oder Eiter bemerkst oder wenn dein Hund die Stelle vermehrt leckt oder beknabbert, solltest du unbedingt einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann den zurückgebliebenen Zeckenteil professionell entfernen und gegebenenfalls weitere Behandlungsmaßnahmen empfehlen.

Es ist gut zu wissen, dass das Steckenbleiben eines Zeckenteils meist nicht zu ernsthaften Problemen führt, solange du den Zeckenstich sauber hältst und regelmäßig kontrollierst.

Zecken vorbeugen: Das kannst du tun

Zecken sind nicht nur lästig, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Daher ist die Vorbeugung genauso wichtig wie das richtige Entfernen. Hier sind einige Maßnahmen und verschiedene Zeckenmittel für Hunde, die du nutzen kannst, um deinen Hund vor Zecken zu schützen.

  • Sprays: Es gibt verschiedene Zeckenschutzsprays, die direkt auf das Fell des Hundes aufgetragen werden. Sie enthalten Wirkstoffe, die Zecken abwehren oder abtöten. Es ist wichtig, das Spray regelmäßig und gemäß den Anweisungen auf der Verpackung anzuwenden.

  • Spot-on-Mittel: Diese werden im Nackenbereich des Hundes aufgetragen und verteilen sich über die Haut. Sie bieten oft einen Monat lang Schutz vor Zecken und anderen Parasiten.

  • Halsbänder: Es gibt spezielle Zeckenhalsbänder, die mit Wirkstoffen imprägniert sind und über einen längeren Zeitraum Schutz bieten.

  • Regelmäßige Kontrollen: Nach jedem Spaziergang, besonders in zeckenreichen Gebieten, solltest du deinen Hund gründlich auf Zecken untersuchen. Besonders die Ohren, der Bauch und die Beinbeugen sind beliebte Stellen für Zecken.

  • Impfung: Es gibt Impfungen, die Hunde vor bestimmten durch Zecken übertragenen Krankheiten schützen. Die Ständige Impfkommission für Tiermedizin gibt regelmäßig Empfehlungen zur Zeckenimpfung heraus. Es ist ratsam, sich bei einem Tierarzt über die aktuellen Impfempfehlungen zu informieren.

  • Natürliche Abwehr: Einige Hundebesitzer setzen auf natürliche Zeckenabwehrmittel wie Kokosöl oder Schwarzkümmelöl. Zeckenmittel ohne Chemie können unterstützend wirken, bieten aber oft nicht den gleichen Schutz wie spezielle Zeckenschutzmittel.

  • Umgebungsgestaltung: Zecken mögen hohes Gras und Sträucher. Durch das regelmäßige Mähen des Rasens und das Beschneiden von Sträuchern in deinem Garten kannst du den Lebensraum für Zecken reduzieren.

Durch die Kombination mehrerer dieser Maßnahmen kannst du das Risiko eines Zeckenbisses bei deinem Hund erheblich reduzieren. Dennoch ersetzen diese Methoden zum Zeckenschutz nicht das regelmäßige Absuchen.

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Ein Zeckenhalsband kann vorbeugend bei euren Spazoergängen genutzt werden.

Unterschiedliche Zeckenarten

In Deutschland gibt es mehrere Zeckenarten, von denen jedoch nur einige für den Menschen und Haustiere von besonderer Bedeutung sind, da sie Krankheitserreger übertragen können. Hier sind die wichtigsten Zeckenarten, die in Deutschland vorkommen:

Der Gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) ist die am häufigsten vorkommende Zeckenart in Deutschland und auch in weiten Teilen Europas. Sie kann Krankheiten wie Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen. Der Gemeine Holzbock ist in verschiedenen Lebensräumen zu finden, bevorzugt jedoch feuchte Gebiete wie Wälder, Wiesen und Gärten.

Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) war ursprünglich vor allem in Süd- und Osteuropa verbreitet, hat sich aber in den vergangenen Jahren auch in Deutschland ausgebreitet. Sie kann Krankheiten wie die Babesiose übertragen. Typische Lebensräume sind feuchte Gebiete wie Auwälder und Flussufer.

Die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) ist eigentlich im Mittelmeerraum beheimatet, kann jedoch durch den internationalen Tierhandel oder Reisen nach Deutschland gelangen. Diese Zeckenart lebt vorwiegend in Häusern und kann Krankheiten wie Ehrlichiose übertragen.

Die Igelzecke (Ixodes hexagonus) befällt vor allem Igel, kann aber auch auf Hunde, Katzen und Menschen übergehen. Sie kann ebenfalls Borreliose-Erreger übertragen.

Während der Gemeine Holzbock in fast ganz Deutschland vorkommt, sind die anderen Zeckenarten regional unterschiedlich verbreitet.

Fazit

Zecken sind nicht nur lästig, sondern können auch gefährliche Krankheiten übertragen. Daher ist es für dich und deinen Hund wichtig, ihn effektiv vor Zecken zu schützen und sie richtig zu entfernen, wenn sie sich festgesetzt haben.

Obwohl Zecken mehrere Tage an einem Wirt saugen können, solltest du nicht darauf warten, dass sie von allein abfällt. Je schneller du sie entfernst, desto geringer ist das Risiko einer Krankheitsübertragung und der Ausbreitung von Zecken.

Beim Entfernen helfen dir verschiedene Hilfsmittel wie Zeckenzangen, -karten, -schlingen oder -haken. Neben dem richtigen Entfernen ist die Vorbeugung entscheidend. Durch regelmäßige Kontrollen deines Hundes, den Einsatz von Zeckenschutzmitteln und gegebenenfalls Impfungen kannst du deinen Vierbeiner effektiv schützen.

Es liegt in deiner Hand, für die Sicherheit und Gesundheit deines Hundes zu sorgen.

Hast du schon Erfahrungen mit Zecken bei deinem Hund gemacht?
Welches Tool benutzt du am liebsten zum Entfernen?
Schreib uns deine Erfahrungen gern in die Kommentare.

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Autor dieses Beitrags: Stephanie Kolbe

Stephanie, Mami von zwei Zweibeinern und vier Vierbeinern, lebt schon immer mit Tieren zusammen. Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Wellensittiche, Hamster, ein Pony - das ganze Sammelsurium. Ein Leben ohne Tiere ist für sie kaum vorstellbar. Ihr Ziel ist es, Lesern informative und unterhaltsame Inhalte anzubieten.

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